Hmm - das hat mehr mit Bauchgefühl als mit objektivierbaren Kriterien zu tun, wie so oft in der Klassifikation von Musikgenres: die leicht objektivierbaren Kriterien wie Länge der Stücke, Tempo, Anwesenheit oder Abwesenheit bestimmter Instrumente sind für die Klassifikation die unwichtigsten.
Aber ich will es mal versuchen. Was mir am Prog gefällt und meiner Meinung nach das Wesen des Prog ausmacht ist die Vielschichtigkeit und die abwechslungsreiche Dramaturgie der Stücke sowie das allgemeine Klangbild. Und das höre ich eher bei epischem Metal wie Nightwish oder Blind Guardian als bei "modernem Progmetal", wo die Stücke zwar meistens lang sind und oft in "krummen" Taktarten stehen, aber eigentlich die ganze Zeit um ein paar Akkorde rotieren, oft dabei allmählich lauter und von der Textur her dichter werden. Das kann man als "Fortschreiten" ansehen, ist aber eine andere Art von "Fortschreiten" als beim klassischen Progressive Rock, wo der Hörer eine Reise durch eine abwechslungsreiche Klanglandschaft unternimmt.
Ich weiß, das ist eine mutige Meinung, die außer mir nicht viele vertreten, jedenfalls nicht im geschriebenen Wort (einige meiner Freunde hingegen geben mir hier durchaus Recht), aber ich vertrete sie.