Bislang kam ich an "Some Things Never Change" nicht so gut ran. Jetzt in diesem Augenblick lasse ich das Album mal wieder laufen , um vielleicht nun doch mal einen besseren Zugang zu bekommen...
Ich finde große Teile des Albums absolut genial. Es ist etwas zu lang geraten, aber dafür schon erstaunlich, dass kein echter Durchhänger dabei ist.
Warum das Album im ROCK-Buch so schlecht bewertet wurde, ist mir völlig schleierhaft. Es ist mit Abstand besser als "Free as a Bird". Rick Davies wendet sich hier ganz und gar seinen v.a. afroamerikanisch geprägten Roots zu. Es gibt Jazz mit tollen Jamsessions ("It's a Hard World", Titelsong, die zweite Hälfte von "Sooner or Later"), Funk (
"C'est What?"), R&B/Soul ("And the Light"), Blues ("Help Me Down that Road") und sogar Gospel ("Where There's a Will") und dazwischen ein paar Songs im klassischen Stil ("You Win, I Lose", "Listen to Me Please", "Give Me a Chance") - besonders die letzten beiden haben eigentlich großes Hitpotenzial.
Da ich mit Jazz und Blues aufgewachsen bin, spricht mich die Platte sehr an. Aber ich würde auch mal behaupten, dass die Kompositionen sehr stark sind. Und die Produktion ist absolut genial: vielschichtig, dynamisch, ausgewogen und einfach zeitlos gut. Ein kleiner Kritikpunkt: Supergitarrist Carl Verheyen kommt nicht oft genug zum Einsatz. Aber Supertramp sind halt eher keyboard-dominiert...