Absolut bei Dir. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass man in seinen Heydays anderes zu tun hat, als Outtakes oder Demos korrekt zu archivieren. Das haben viele Bands, die in den 70ern und 80ern erfolgreich waren, die aber heute kommerziell kaum noch eine Rolle spielen, einfach versäumt. Anders sieht das bei den üblichen Verdächtigen wie U2 oder den Stones o.ä. Bands aus. Da wird ausgeschlachtet, was die Archive hergeben.
Von RTYD bin ich arg enttäuscht, auch deshalb, weil es eines meiner Lieblingsalben ist. Ich kann solche furchtbaren Bootlegmitschnitte nicht ertragen, und der Komplettmitschnitt des Live-Rekord-Events ist zwar okay, aber jetzt auch nicht wirklich superrar. Ein paar Outtakes und Demos der Studiosessions von RTYD wären schön gewesen oder eben Livemitschnitte einiger Songs des Albums. Auch eine deutlich bessere grafische Umsetzung hätte ich gut gefunden. Das ist schon alles sehr arg mit heißer Nadel gestrickt.
Then again, ich weiß natürlich mittlerweile, wie solche Projekte auch laufen können. Bei SAGA war das wirklich nicht einfach, auch für das Label nicht. Die Archive der Band sind maximal ungepflegt. Man hätte nach Kanada fliegen und die Keller durchforsten müssen, um am Ende richtig richtig geile, mit Bonustracks üppig bestückte Reissues herauszubringen. Das ging aber nicht. Corona stand im Weg, ebenso das Alter der Bandmitglieder, das ungepflegte Archiv und ein gefühltes Desinteresse und/oder mangelnde Zeit, was ich mir nur dadurch erklären kann, dass die Band das Reissue-Projekt finanziell nicht für lohnend hielt. Wir haben da schon sehr schöne Reissues produziert, für allem auf Vinyl, das Remastering ist in aller Regel hervorragend, aber es fehlt eben an raren Bonustracks, die sich so mancher Fan vielleicht gewünscht hat.
So sehe ich das in Teilen auch bei Quo.
Am Ende kommt es immer auf eine Person an, die richtig Feuer gibt, stimmt. Bei Huey Lewis & The News würde ich das übernehmen.
