https://janreetze.blogspot.de/2011/05/rolf-ulrich-kaiser-gille-lettmann_9700.html
(In English language here!)
"Ich verdiene jetzt 6000 Mark im Monat.
Da können Sie sehen, was eine Idee von mir wert ist."
(Rolf-Ulrich Kaiser, 1968)
"Jeder macht sich seine eigene Realität."
(Gille Lettmann, 1972)
Die Story der Plattenlabels Ohr, Pilz und Kosmische Kuriere sowie von deren Betreibern, Rolf-Ulrich Kaiser und Gille Lettmann, ist ein interessantes Stück deutscher Medien-, Musik- und Zeitgeschichte. Rund vier Jahrzehnte ist das jetzt her, aber noch heute tauchen diese Namen in Mailinglisten oder Diskussionsforen über deutsche Rockmusik auf. Gerade auch in den USA hat der Deutschrock der späten 1960er bis mittleren 1970er Jahre Hochkonjunktur.
Man setzt sich mit einer Behauptung wie der folgenden leicht in die Nesseln, aber dennoch: Die Bedeutung Rolf-Ulrich Kaisers und seiner Lebensgefährtin Gille Lettmann für die deutsche Rockmusiklandschaft war groß. Gerade auch aus heutiger Sicht wird schnell deutlich, dass die beiden wichtiger waren als manche wahrhaben möchten. Als sonst noch kaum jemand sich an deutsche Rockmusik herangetraut hat, da haben sie rückhaltlos darauf gesetzt. Und wohl kaum jemand ist später so gnadenlos nach unten durchgereicht worden wie diese beiden. Gerade jene Gestalten aus der damaligen Musikpresse, die ihnen am begeistertsten gefolgt sind, gossen später eimerweise Häme und Spott über die beiden aus. Manche tun es heute noch, nicht zuletzt, weil praktisch kein Risiko mehr besteht, dass sich Kaiser plötzlich noch einmal persönlich zu Wort melden könnte.
Kaiser und Lettmann waren nicht die einzigen, die sich um die Anfänge der deutschen Rockmusik verdient gemacht haben. Es gab auch andere. Aber Ehre, wem Ehre gebührt: Als die damals so genannten „Beat-Gruppen“ ihre Imitationsphase hinter sich hatten, zu Rockbands mutierten und begannen, eigenständige Musikformen zu entwickeln, wären sie ohne Kaiser und Lettmann nicht weit gekommen.
Ihre Bedeutung lässt sich auch ablesen an den unendlichen Spekulationen über ihren Verbleib, die zudem über die Jahre immer abstruser wurden. Manche wollen Kaiser auf der Frankfurter Buchmesse gesichtet haben. Morgens soll er auf dem Kölner Großmarkt unterwegs sein und Lebensmittel erbetteln, aber auch in den USA soll er leben, und zwar als Promoter von Erich von Däniken. Nicht zuletzt ist Kaiser auch schon für tot erklärt worden.

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"Ich verdiene jetzt 6000 Mark im Monat.
Da können Sie sehen, was eine Idee von mir wert ist."
(Rolf-Ulrich Kaiser, 1968)
"Jeder macht sich seine eigene Realität."
(Gille Lettmann, 1972)
Die Story der Plattenlabels Ohr, Pilz und Kosmische Kuriere sowie von deren Betreibern, Rolf-Ulrich Kaiser und Gille Lettmann, ist ein interessantes Stück deutscher Medien-, Musik- und Zeitgeschichte. Rund vier Jahrzehnte ist das jetzt her, aber noch heute tauchen diese Namen in Mailinglisten oder Diskussionsforen über deutsche Rockmusik auf. Gerade auch in den USA hat der Deutschrock der späten 1960er bis mittleren 1970er Jahre Hochkonjunktur.
Man setzt sich mit einer Behauptung wie der folgenden leicht in die Nesseln, aber dennoch: Die Bedeutung Rolf-Ulrich Kaisers und seiner Lebensgefährtin Gille Lettmann für die deutsche Rockmusiklandschaft war groß. Gerade auch aus heutiger Sicht wird schnell deutlich, dass die beiden wichtiger waren als manche wahrhaben möchten. Als sonst noch kaum jemand sich an deutsche Rockmusik herangetraut hat, da haben sie rückhaltlos darauf gesetzt. Und wohl kaum jemand ist später so gnadenlos nach unten durchgereicht worden wie diese beiden. Gerade jene Gestalten aus der damaligen Musikpresse, die ihnen am begeistertsten gefolgt sind, gossen später eimerweise Häme und Spott über die beiden aus. Manche tun es heute noch, nicht zuletzt, weil praktisch kein Risiko mehr besteht, dass sich Kaiser plötzlich noch einmal persönlich zu Wort melden könnte.
Kaiser und Lettmann waren nicht die einzigen, die sich um die Anfänge der deutschen Rockmusik verdient gemacht haben. Es gab auch andere. Aber Ehre, wem Ehre gebührt: Als die damals so genannten „Beat-Gruppen“ ihre Imitationsphase hinter sich hatten, zu Rockbands mutierten und begannen, eigenständige Musikformen zu entwickeln, wären sie ohne Kaiser und Lettmann nicht weit gekommen.
Ihre Bedeutung lässt sich auch ablesen an den unendlichen Spekulationen über ihren Verbleib, die zudem über die Jahre immer abstruser wurden. Manche wollen Kaiser auf der Frankfurter Buchmesse gesichtet haben. Morgens soll er auf dem Kölner Großmarkt unterwegs sein und Lebensmittel erbetteln, aber auch in den USA soll er leben, und zwar als Promoter von Erich von Däniken. Nicht zuletzt ist Kaiser auch schon für tot erklärt worden.