Retro-Rock

Weil Retrorock weder was Neues ist, und weil eclipsed im Heft so maaaaaanches nicht mal namentlich erwähnt hat, hier nochmal paar Tips aus der Hüfte geschossen...

Diese hier haben in etwa zur selben Zeit wie Witchcraft angefangen, sind allerdings nie so auf den kommerziellen Ast gekommen. Gott sei Dank. Wenn du nur halbseits auf so Zeuch stehst, hol dir wenigstens das "Hundus"-Album... immer noch aktiv und weit unter dem Radar, zu Unrecht!


So bissel was von allem, Stoner Doom Psychedelic Retro. Eine der dicksten Scheiben ever... als CD unauffindbar, als Platte wurde es vor ein paar Jahren nochmal aufgelegt. Hol dir!!


Diese waren auch cool, so bissel angejazzter Cream-beinflusster late 60s-Rock. Weiss nicht, ob die noch aktiv sind... ich hoffe! Der Orgelspieler ist dann zu Siena Root gewechselt. Dänemark war "retromässig" auch immer ganz vorn dabei, Stichwort Bad Afro Records.


Fast schon eher Retro Prog, wie z.B. auch Gösta Berlings Saga, nur härter. Richtig cooles Schweden Zeuch...


Diese hier hatten früher den Baby Woodrose-Sänger und Maincharacter als Schlagzeuger an Bord... eher trippy late 60s, aber "Must have", v.a. "Head Entrance". Aber auch das hier... aus den 90ern!


Retro ist weder ein aktuelles Phänomen, noch sind manche der medienseitig grad schwer "angesagten" Bands die Speerspitze des Genres o.ä. Sorry, musste ich nochmal sagen, weils mich nervt das irgendwelche Metallabels, die sich noch vor weniger als 6 Jahren einen Dreck um diese Szene geschert haben, plötzlich den Leuten diktieren wollen was besonders "authentisch" wär. Und nein die meisten "kleineren" Bands (bzw. Truppen die einfach keinen Bock, oder kein Talent dafür haben sich komplett vermarkten zu lassen) von dem Hype um ein paar wenige hier herzlich wenig...

Ein bissel schade um Graveyard. Das war für mich eine der wenigen großen Guten, und hat ja irgendwie auch den ganzen Schlamassel bissel eingeleitet zusammen mit Wolfm... ach du je hab ich mich grad verschluckt.

There´s more at the door... und zwar massig...
 
Zuletzt bearbeitet:
Und weil "Female Fronted Retro" jetzt so bissel angesagt ist. Gabs alles "früher" auch, natürlich...


Und wieso diese in der Kategorie deutsche Bands nicht mal erwähnt wurden, find ich einen ziemlichen Fail...

 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, "retro" scheint tatsächlich sehr angesagt zu sein - auch weit bekanntere Künstler wie die oben aufgeführten orientieren sich stark an den 60ern und 70ern. Spontan musste ich an Joe Bonamassas letzte Alben denken, an den großartigen Ryley Walker oder natürlich die Blues Pills. Auch das hier im Forum an anderer Stelle besprochene neue Album von Opeth ist mehr Retrorock als Prog.

Die Frage ist nur: brauche ich neue Alben von Bands, die am Ende eben doch nur Nachahmer sind und nicht so gut wie die Originale?

Live sieht die Sache vielleicht anders aus - da ich keine Zeitmaschine besitze, muss ich wohl oder übel die musikalische Kopie der Gegenwart anhören.
 
am Ende eben doch nur Nachahmer

Meow... genau darum versuche ich und andere hier Alternativen zu d(ies)en Hypes aufzuzählen... "Nachahmer" sind am Ende (fast) alle.

Live sieht die Sache vielleicht anders aus

Auch da gibts herzlich viele Alternativen zu den derzeit gehypten Bands, da steht man da aber nach wie vor mit 12 anderen im Raum. Nicht weil die Musik schlecht wäre...
 
Ich stehe dem Retrotrend eher skeptisch gegenüber. Wenn ich Musik hören will, die wie Uriah Heep 1972 klingt,
dann lege ich mir eine Uriah Heep-Platte von 1972 auf - aber nicht irgendwelche Jungsspunde, die sich duch Papas alte Plattensammlung gehört haben und nun versuchen, so zu klingen als ob.

Versteht mich nicht falsch, es soll nicht respektlos klingen. Aber meistens packt mich das alles nicht sonderlich, egal ob da nun Blues Pills oder Kadavar oder was auch immer für ein Name drauf steht. Das ist alles gut gemacht und fühlt sich für mich trotzdem irgendwie "falsch" an. Wenn ich das Original haben kann - welches zumeist eh unübertroffen bleibt und alles wesentliche zu dem Thema gesagt hat - warum soll ich mir dann eine moderne Kopie reinziehen, die eh nicht die gleiche Magie entfachen kann, egal wie gut und bemüht die Musiker sind ?

Es gibt wenige Ausnahmen wie Siena Root oder Space Debris, die mir schon gefielen bevor der Retro-Rock-Trend eine große Nummer wurde, auch eine australische Band namens Tarot fällt mir da positiv ein, aber das sind eben die wenigen Ausnahmen von der Regel. Der überwiegende Rest kickt mich wirklich kein Stück und ist für mich irgendwie, als wenn man da ein Stück Fleisch vorgesetzt bekommt, das schon mal gegessen wurde.

Ich finde es aber auch generell anstrengend, dass überall wirklich alles bis zum letzten ausgequetscht werden muß und bis zum Erbrechen gehypt wird, so dass es einem an allen Körperöffnungen wieder rauskommt. Quantität hat bekanntlich nichts mit Qualität zu tun.

Vielleicht erwarte ich von jungen Bands auch einfach was anderes, spannenderes als das Nachahmen von Zeiten, die sie selber gar nicht erlebt haben.
 
Zuletzt bearbeitet:

Gast 1

Guest
Generell hab ich gegen den Retro-Trend nix. Menschen lernen ja immer von den Menschen die vor ihnen da waren, das find ich ganz normal. Dass die Musikindustrie bis zum letzten Tropfen ausquetscht ist auch nix neues, heißt Kapitalismus.

Mir gehts mit vielen der Retro-Bands aber ähnlich wie dem LassenSieMichDurch. Das berührt mich nicht. Wirkt für mich künstlich. Soll irgendwie von den alten Bands inspiriert sein, aber doch bitte unbedingt auch irgendwie modern klingen. Das ist für mich Krampf. Da denk ich mir immer "steht ihr wirklich auf die alten Sachen"? Ja, dann aber auch bitte so klingen. Ich brauch keine Band die versucht alt zu spielen aber neu zu klingen. Mir sind diese neuen Retro-Rock Sachen fast alle zu druckvoll, zu laut, zu sehr ein Schlag ins Gesicht. Der Sound klingt nicht warm sondern kalt, alles pumpt und drückt. So brauch ich das nicht.

Warum ich die alten Sachen gegenüber den meisten neuen bevorzuge ist u.a. der Klang. Warm, nicht ausdifferenziert bis zum geht nicht mehr, mehr ein Grundgefühl erzeugend. Musik die mich gern erschlagen möchte - und so empfinde ich die meisten der neuen Rockproduktionen oder generell heutigen Sound oft in seiner brachialen Gewalt - kann ja gar nicht ein angenehmes Gefühl erzeugen bei mir.

Zu echtem 70er Sound gehört zum Beispiel weicher Bass-Sound. Hüpfender Bass, anstatt straight durchprügelndes Wummern.

Weil der Kollege da grade Heep erwähnte...."Easy Livin". Wie lieb ich da Gary Thains tanzende Basslinie. Das würde heute ein junger Bassist wohl einfach durchdonnern, wenn er sich von dem Song "inspiriert" fühlt.

Astra, Chris Robinson Brotherhood, Siena Root das sind so drei Bands von heute die mir grade einfallen und die mir sehr gefallen, weil sie nicht nur alt spielen sondern alt klingen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gut, verständnishalber präzisiere ich das auch nochmal: Ich habe in diesem Sinne auch nix gegen den Retro-Trend (ist ja auch schön, wenn Nachwuchsfans auf diesem Wege überhaupt zur Musik finden und sich im Idealfall dann vielleicht auch mal den Vorbildern widmen), aber er spricht mich halt auch nicht an, sondern läßt mich in den meisten Fällen völlig kalt. Das Beispiel mit dem Sound ist übrigens sehr gut, denn das geht mir genauso und stellt für mich oft eine riesengroße Diskrepanz dar: Einerseits "altmodische" Musik spielen, andererseits aber mit einer modernen, totkomprimierten und völlig undynamischen Wall Of Sound versehen. Das paßt überhaupt nicht zusammen, abgesehen davon dass aber eben musikalisch auch vieles einfach nur zum x-ten Mal in irgendeiner Form wiedergekäut und durch den Fleischwolf gedreht wird.

Das Beispiel mit Gary Thain läßt sich auch auf Drummer übertragen. Wo gibt es denn heute noch den klassischen,
swingenden Hard-/Heavy Rock-Drummer a´la Ian Paice, Simon Phillips oder Bill Ward und all die anderen an dieser Stelle nicht genannten, der aus eher kleinerem Equipment ein Maximum an Groove, Ausdruckskraft und Feeling erzielt ? Heute gibt es ein Riesen-Drumkit, alles ist total auf Technik und Show ausgerichtet - und dann wird gnadenlos durchgeballert.
 
Zuletzt bearbeitet:

Gast 1

Guest
Das Beispiel mit Gary Thain läßt sich auch auf Drummer übertragen. Wo gibt es denn heute noch den klassischen,
swingenden Hard-/Heavy Rock-Drummer a´la Ian Paice, Simon Phillips oder Bill Ward und all die anderen an dieser Stelle nicht genannten, der aus eher kleinerem Equipment ein Maximum an Groove, Ausdruckskraft und Feeling erzielt ? Heute gibt es ein Riesen-Drumkit, alles ist total auf Technik und Show ausgerichtet - und dann wird gnadenlos durchgeballert.

Sehr gutes Beispiel! Black Sabbaths letzte, die "13". Schöne Leistung für die alten Herren, aber dieser Drummer!!! Unglaublicher Holzer. Wenn man sich da ein paar Livebeispiele von der Tour ansieht....dann schüttel ich nur den Kopf. Der ist ganze Universen weg von Bill Ward's swingendem Jazz-Drumming. Genau DAS war ja das i-Tüpfelchen beim Sabbath-Sound. Tonnenschwerer Heavy-Rock aber der Drummer spielt Jazz. Sowas ist pfiffig. Der neue da ist einfach nur ganz ganz fad in seinem Rumgeklopfe.
 
Sehr gutes Beispiel! Black Sabbaths letzte, die "13". Schöne Leistung für die alten Herren, aber dieser Drummer!!! Unglaublicher Holzer. Wenn man sich da ein paar Livebeispiele von der Tour ansieht....dann schüttel ich nur den Kopf. Der ist ganze Universen weg von Bill Ward's swingendem Jazz-Drumming. Genau DAS war ja das i-Tüpfelchen beim Sabbath-Sound. Tonnenschwerer Heavy-Rock aber der Drummer spielt Jazz. Sowas ist pfiffig. Der neue da ist einfach nur ganz ganz fad in seinem Rumgeklopfe.

Ja, in der Tat, ein sehr passendes (negatives) Beispiel. Das nimmt der Musik mehr, als dass es ihr was gibt und beeinträchtigt sie in ihrem Gesamtbild nachhaltig. Bisweilen denke ich aber auch, dass einige der alten Bands dieses "upgrading" ihrer Musik durch ein oder zwei jüngere und "moderner" spielende Mitmusiker durchaus bewußt in Kauf nehmen oder sogar gezielt umsetzen, um noch ein paar jüngere Käuferschichten anzusprechen.

Ganz gruselig finde ich das ja auch schon seit Jahren bei Whitesnake, wo sich die Gitarristen teilweise brachial durch unsterbliche Klassiker holzen (die Krönung war "The Purple Album", wo Coverdale & Whitesnake ohne Not alte Deep Purple Mk.III/IV-Klassiker "modernisiert", ergo völlig zerstört haben. Ein gräßliches Machwerk.)

Und Dio hatte sich bereits in den 90ern nicht mit Ruhm bekleckert, als er für einige Jahre einen Gitarristen namens Tracy G. in der Band beherbergte, der auch mit wenig Feingefühl, aber dafür "modern" durch die Gegend schredderte. Vielleicht entsinnt sich der eine oder andere noch. War ziemlich unhübsch damals, das Geriffe von Tracy. Kann mich noch gut erinnern. Zum Glück hat Ronnie James etwas später dann ja nochmal die Kurve gekriegt.

Tja, die frühen Black Sabbath - das war eigentlich eine Jazzformation im tonnenschweren Rockkontext, mit Bill Ward als schier unglaublichem, virtuosem Kraftwerk im Zentrum. Da hat die Musik ganz anders geatmet.
 

Gast 1

Guest
Ja genau, das "Purple Album" von Whitesnake. Ganz ganz grausig. Da reichen die 30 Sekunden Hörproben um zu wissen, dass es das nicht ist.

Ich denke auch, dass die das bewusst machen, weil sie vermuten so junge Hörer zu erreichen. Sie erreichen damit aber nur taube Hörer, ob alt oder jung. Wer Musik nicht nur an der Oberfläche genießt muß das Hören oder er hat kein Gehör und Gefühl für Musik an sich und liebt den oberflächlichen Effekt.
 
Da reichen die 30 Sekunden Hörproben um zu wissen, dass es das nicht ist.
Ich denke auch, dass die das bewusst machen, weil sie vermuten so junge Hörer zu erreichen. Sie erreichen damit aber nur taube Hörer, ob alt oder jung. Wer Musik nicht nur an der Oberfläche genießt muß das Hören oder er hat kein Gehör und Gefühl für Musik an sich und liebt den oberflächlichen Effekt.

ach , glaubst du das wirklich selber mit den 30 sek. ?
die hättest du dir auch sparen können , deine MEINUNG darüber war schon in stein gemeisselt !
schön zu lesen das nur du weisst wie gute musik klingen muss !
aber da bist du wohl in bester Gesellschaft hier .
 

Gast 1

Guest
ach , glaubst du das wirklich selber mit den 30 sek. ?
die hättest du dir auch sparen können , deine MEINUNG darüber war schon in stein gemeisselt !
schön zu lesen das nur du weisst wie gute musik klingen muss !
aber da bist du wohl in bester Gesellschaft hier .


Entschuldige aber warum bitte fühlst du dich angegriffen? Mir hats gereicht die 30 Sekunden, ja. Da hab ich schon gehört, dass die Gitarren so klingen wie ich sie nicht ausstehen kann. Dein Genuß an der Scheibe (sollte das so sein) sei dir unbenommen, da hab ich kein Problem damit.
 
es geht mir nur darum , um nichts anderes :
deine MEINUNG darüber war schon in stein gemeisselt !
ich denke da bist du kein Einzelfall , viele sind stehen geblieben
und wollen neues nicht .

das Rad wird nicht mehr neu erfunden
aber zt. verbessert.
 
Da hat die Musik ganz anders geatmet.

Okay das nehme ich mal als Anlass, auch um nochmal ein bisschen auf die "Inspiration" für diesen von mir erstellten Thread einzugehen.

Was mich tatsächlich sehr stört an dem "Trend" (der eigentlich keiner ist), man redet in bestimmten Kreisen (v.a. auch in Magazinen) quasi fast immer über etwa 3-5 Bands. (Fast) alle dieser Bands haben Plattenverträge beim Nuclear Blast Label, das sicherlich sehr gut "Trends generieren" (Money, it´s a gas...) und Tonträger verkaufen kann (viele landen ja auf vorderen Plätzen in den Albumcharts *gähn*), aber ansonsten scheinbar wenig Ahnung von dieser Szene, im Allgemeinen, zu haben scheint. Das ist natürlich weit aus dem Fenster gelehnt, aber wenn ich manche der dort präsentierten "Retro"-Gruppen als besonders authentisch usw. präsentiert bekomme, höre ich mir das natürlich sofort erstmal an, nur um zwei Minuten später festzustellen, dass in dieser Hinsicht sicherlich viel auf Nebensächlichkeiten wie "die richtige Kleidung/Frisur oä." gelegt wird, die Musik aber eher, wie ihr auch erkannt habt, so oder so nicht sehr viel mit einem "authentischen" 70er Jahre-Sound zu tun hat.

Okay, letztlich muss es auch nicht wie Vol. 4 klingen

V.a. wenn man dann manchmal meint, da wird mehr Wert auf "diese Authentizität" als die Aussage eines Songs an sich gelegt...

Was mich dann wirklich fasziniert ist, wie so viele Leute (Redakteure, Musikliebhaber, oder auch nur "normale Konzertgänger" die bislang höchstens Vol. 4 kannten) da wirklich darauf anspringen und dann wirklich denken: oh ja das ist ja "echter 70s Rock"... im Gegenzug dann aber viele "kleinere Bands" (teils wesentlich "authentischer" Art) in nahezu keinster Weise irgendwie davon profitieren. Denn das sehe ich immer wieder auf Konzerten, die ich selber besuche.

Im Prinzip hab ich nichts gegen die (NB-) Bands an sich, die teils wirklich sehr fleissig sind (ja, fleissiger als viele andere Bands z.B. wenn es um das touren geht) und auch nicht gegen das Label an sich, besitze selber einige NB-VÖ aus den 90ern ;)... das war dann allerdings auch noch "richtiger" Metal (frühere Amorphis und Co). Einem heute, Anno 2016, aber ernsthaft erzählen zu wollen, dass erwähnte Bands (und quasi nur diese) "besonders authentisch" wären, also auch seitens eclipsed, Rock Hard, Visions und sämtlicher "Fachzeitschriften" kommt mir irgendwie fast schon wie eine Art "Verschwörung" vor, hahahaha... was ich dann den Leuten gern zeigen möchte, diese "Retro"-Bands gab es schon sehr lange vorher, eigentlich immer. In den 00ern, sogar schon in den 90ern, ja selbst in den 80ern. Das ist ja auch nichts Neues, gab es Monster Magnet (Captain Beyond/Hawkwind-beeinflusst), Nebula (MC5 meets Hendrix) und Co.

Ich habe diesen Thread auch erstellt, weil mich der "große Retro Rock-Artikel" im eclipsed dann fast eher aufgeregt hat. In einem Heft, dass doch eigentlich um die Anfänge dieser und ähnlich gearteter Musik besser Bescheid wissen müsste als viele andere (abgesehen vl. vom Good Times ;) ), was sollte denn so ein oberflächlicher Artikel? Ich fand das schade, und ja auch ärgerlich. Man nehme nur mal noch folgendes zum Anlass, Alan Tepper selbst hat in den 90ern in einer "Retroband" gespielt (Fantasyy Factoryy).

Und ja, die Band Graveyard hatte sicher ein paar echt gute Ansätze gehabt, und die vielgeliebten "Blues Pupils" haben mal ein oder zwei okaye Ansätze gezeigt (so richtig gut - wie oft gemeint wird - singt sie für meine Begriffe leider nicht, und der Gitarrist soll ein "neuer Paul Kosoff" sein, echt jetzt?!), aber da hat es irgendwie auch fast schon aufgehört mit deren "besonders herausragenden" Gruppen (es gibt doch sehr viel gute Musik auf der Welt)... ansonsten gibt es seit Jahrzehnten auch eine "echte" Bluesszene, wo Namen wie Layla Zoe uä. in letzter Zeit nicht mal halb soviel "Staub" aufgewirbelt bekommen haben, trotz so einiger musikalischer Parallelen.

Wieso?!

Es geht vielen scheinbar also nur noch ums Image oder wie? Wieder so eine Sache, wo ich dann lieber tief in meine "musikhistorische" Sammlung grabe und mich frage ob das schon immer so war (siehe Led Zeppelin-Glorifizierung, doch auch die kochen für mich nur mit Wasser).

Auch Siena Root ja, das war eine der in Deutschland bekannteren, ist nur eine von zig guten bis sehr guten skandinavischen Bands... wieder stellt man fest, zu vielen Bands fehlt es scheinbar an "Durchsetzungsvermögen", am Vitamin B, oder was? Denn gute Musik existiert, nur scheinbbar gehen die wenigsten Leute raus und entdecken, abseits den "ihnen vorgesetzten Gerichten", mal was Neues. In den eclipsed Reviews hingegen entdecke ich ab und an mal neues Gutes, nur bekommen die leider im Heft nur einen Miniartikel und fallen somit den Wenigsten wirklich auf.

Um das mal abzuschliessen eine Vermutung: früher (also in den 70ern) war manches "besser ausgeprägt", z.B. auch vielfältigere Kenntnisse der Musiker z.B. auch in Richtung Klassik oder Jazz (Fairies Wear Boots), dazu kommt ein Feingefühl das heute vielen jungen Musikern nach Jahrzehnten von Grunge, Metal und Punk abhanden gekommen zu sein scheint, irgendwie auch "organischere" Produktionen (weniger ist manchmal mehr) etc.

Tja wie gesagt, Schade das die neue Wahrnehmung dieser Sache nach außen hin so "eingeschränkt" scheint... dafür dieser Thread und hoffentlich auch auch viele Tips von euch... nicht nur "Black Sabbath-Nachahmerei", auch so etwas ist hier gern gesehen...


...weil ist ja irgendwie auch retro. Wieso wurden da eigentlich nur die "Standart"-Rock Bands vorgestellt??

Auch diese hier sind ziemlich unterbewertet in diesem Zusammenhang...


Bzw. dieses Nebenprojekt, wenn auch da teils zu stark auf retro gemacht wurde...


Aber da gibts/gabs echt noch sooooooo viele wirklich gute Bands, verstehe den Hype nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Gast 1

Guest
es geht mir nur darum , um nichts anderes :
deine MEINUNG darüber war schon in stein gemeisselt !
ich denke da bist du kein Einzelfall , viele sind stehen geblieben
und wollen neues nicht .

das Rad wird nicht mehr neu erfunden
aber zt. verbessert.

was meinst du denn mit dem Satz? Dass ich einen bestimmten Geschmack habe, weiß was ich gern höre und was nicht? Oder meinst du, ich teste neue Bands erst gar nicht an? Das tu ich nämlich nicht. Sich aber bewusst zu sein was man mag und was nicht, na das finde ich doch eine gewisse Notwendigkeit wenn man schon ein paar Jahre auf der Kugel hier ist und sich selber kennt.
 

Gast 1

Guest
Um das mal abzuschliessen eine Vermutung: früher (also in den 70ern) war manches "besser ausgeprägt", z.B. auch vielfältigere Kenntnisse der Musiker z.B. auch in Richtung Klassik oder Jazz (Fairies Wear Boots), dazu kommt ein Feingefühl das heute vielen jungen Musikern nach Jahrzehnten von Grunge, Metal und Punk abhanden gekommen zu sein scheint, irgendwie auch "organischere" Produktionen (weniger ist manchmal mehr) etc.

Das empfinde ich auch so. Wenn ich heute Interviews mit jüngeren Bands, egal welcher Ecke, lese, dann les ich da sehr oft, dass sie Bezug nehmen auf die Bands in ihrem Genre die vorher da waren. Und eben nicht mehr. Sie kennen keinen Blues, keinen Jazz, keine Klassik, sie kennen anscheinend noch nichtmal die vielen verschiedenen Stile des Rock. Sie schwimmen einzig und allein in ihrer eigenen Suppe. Da ists dann schon logisch, dass dabei nicht grade Inspiration rauskommt, das ist eben das alte Inzest-Prinzip.

Da hatten die Musiker der 60er und 70er halt den Vorteil, dass vor ihnen niemand aus diesem Genre da war, weil es das noch gar nicht gab. Allerdings scheint mir auch der musikalische Horizont vieler dieser Musiker da weiter gesteckt zu sein. In irgendeinem Interview mit nem Keyboarder der alten Generation (weiß nimmer welcher es war) über die neuen Keyboarder meinte der so sinngemäß "sie haben mir sicher was voraus was all die moderne Technik angebelangt. Aber ich glaube wenn man sie spontan bei einer Feier auffordern würde die Leute am Piano zu unterhalten, hätten die allermeisten von ihnen ein Problem".

Dem stimme ich zu.

Und der Rest deiner Kritik zu den Magazinen und Hypes. Ja, das passiert schon gezielt. Die Songs die auf ner Heft-CD erscheinen werden von Plattenlabels nicht für nix zur Verfügung gestellt. Das Magazin hätte gern was, das Label will ne bestimmte Band puschen. Dann kommt da ein Song auf die CD und das Magazin muß einen kleinen Feature-Artikel im vorderen Teil des Heftes schreiben. Das ist halt in aller Regel nur oberflächliches Blabla, weil so bestellt. Da gehts nicht um Geschmack des Redakteurs, da gehts nur um Werbung.
 
unglaublich ,
es soll sich ein jeder selber ein Bild über eure Einstellung zur Musik machen.
meine Meinung lass ich mal meine sein ,
denn ich will ja nicht gegen Windmühlen reiten.

gruss toni
 
unglaublich ,
es soll sich ein jeder selber ein Bild über eure Einstellung zur Musik machen.
meine Meinung lass ich mal meine sein ,
denn ich will ja nicht gegen Windmühlen reiten.

Merkwürdige Einstellung!
Diskussionsforen leben von unterschiedlichen Meinungen und Stimmungen.
Du kritisierst andere, ohne selbst irgendwas zum Forum beizutragen.
Stelle doch mal ein paar Bands vor, die dir wichtig sind.


Warum ich die alten Sachen gegenüber den meisten neuen bevorzuge ist u.a. der Klang. Warm, nicht ausdifferenziert bis zum geht nicht mehr, mehr ein Grundgefühl erzeugend. Musik die mich gern erschlagen möchte - und so empfinde ich die meisten der neuen Rockproduktionen oder generell heutigen Sound oft in seiner brachialen Gewalt - kann ja gar nicht ein angenehmes Gefühl erzeugen bei mir.

Sehr treffend. Geht mir ganz genau so.
Sicher gibt es viele Ausnahmen aber bei der breiten Masse ist es so.

In Bezug auf diesen Thread sehe ich das anders.
Es liegt wohl daran, dass der Retro-Begriff schon wieder ziemlich verwässert ist.
Bei "Retro" denke ich an Bands wie Änglagård, echolyn, Phideaux, Wobbler oder Beardfish.
Ihre Anspruch war es mit Original-equipment aus der Progära die Stimmung der 70er Bands zu erreichen.
Das gelang bisweilen auch.
Ich empfinde sie allerdings nicht als Nachahmer, denn musikalisch hatten sie schon eigene Ideen.
Retro war eigentlich nur der Sound.
 
Es liegt wohl daran, dass der Retro-Begriff schon wieder ziemlich verwässert ist.

Ja definitiv. Man sollte irgendwie auch aufdröseln in Retro Heavy Rock, Retro Prog, usw. Naja...

Hier nochmal zum Direktvergleich hört hier nurmal zwei Minuten...


Und direkt darauf als Vergleich hier eine frühere Band, die sehr ähnliches in den 70ern machte...


Ich lehne neue Bands nicht generell ab, falls das so rüberkam. Was ich aber komplett ablehne ist diese absolut ausgeuferte Marketingmache (und "alle" machen mit) mit einem von mir eigentlich geliebten Genre.

Das ansonsten kaum jemand wie damals klingt ist auch nicht so schlimm, nur soll man es dann bitte auch nicht so darstellen, weil das ist das eigentlich "alberne".

Ganz schlimm fand ich ja z.B. das nun auch das Label Century Media ebenfalls auf den "Retro Zug" aufgesprungen ist. Ein weiteres "Big Player"-Metallabel, scheinbar ohne wirkliches Wissen um diese Musik. Da werden lauwarme Pseudo-(Proto?)-Metalbands als "Psychedelic" verkauft. Also sorry... das geht dann mal gar nicht, echt. Plötzlich schreiben dann irgendwelche Leute "Oh hier eine Psychedelic Band." und da komm ich mir dann richtig veralbert vor... nicht das ich diese Sache besonders engstirnig sehen würde, aber da mache mal einer nen Punkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke die Diskussion bzgl. Retro unterliegt doch auch den Geschmäckern der Hörer, die einen mögen die alten Originale die anden die neuen die auf alt machen, ob gekonnt oder nur gewollt ....
Den Labels kann dies nur recht sein, denn sie wollen ihren --> Superstar



....weil damit hoffentlich soviel Money, Money, Money zu bekommen ist


Das hat Damon Fox schon 2008 gut erkannt und verarbeitet.... ganz gut, finde ich....
 
Die Frage ist nur: brauche ich neue Alben von Bands, die am Ende eben doch nur Nachahmer sind und nicht so gut wie die Originale?

Live sieht die Sache vielleicht anders aus - da ich keine Zeitmaschine besitze, muss ich wohl oder übel die musikalische Kopie der Gegenwart anhören.

Was ist heute eigentlich im Bereich Rock nicht "Nachahmung", also Retro? Da die Möglichkeiten im herkömmlichen Instrumentarium begrenzt sind ist wohl jeder Riff (vielleicht auch jede Melodie?) schon mal irgendwann, irgendwo aufgetaucht.
Für heutige Bands ist es deshalb unmöglich eine so kompakte Eigenständigkeit zu entwickeln um behaupten zu können sie klängen nicht wie Sachen der Band XYZ... es sei denn man nutzt sämtliche Möglichkeiten elektronischer Klangerzeugung, aber da würde bei vielen wohl die Gehirnschmelze einsetzen. :)confused: ...ich hab da schon Sachen gehört).

Ob man 'neue' Sachen nun unbedingt brauch sei dahingestellt, aber ich höre z.B. Graveyard (um mal bei den "Großen" zu bleiben) weil sie so klingen wie sie klingen. Ich könnte mich auch nicht erinnern das es genau dieses Album so schon einmal gab.

In letzter Konsequenz dürfte man jegliche Form von klassischer Musik nicht mehr hören weil sie nicht von den Originalen gespielt wird?
Das mag etwas übertrieben klingen (sorry!), bringt das Problem (was für mich eigentlich keines ist) auf den Punkt.

...auf Konzerte gehe ich übrigens um genau jene Band zu sehen die gerade spielt, und nicht in Erwartung einer Kopie von irgendetwas. So viel Bier gäbe es nicht um diesen vorgeplanten Frust zu bekämpfen. ;)
 

Das aktuelle Magazin

Neueste Beiträge

Oben