Punk Rock

Wie in einem anderen Topic bereits erwähnt, bin ich mit PunkRock aufgewachsen. Bands wie Descendents (deren Sänger hat sogar ein Doktortitel in Biochemie), Strung Out und Hot Water Music gehören zu meinen All-Time-Favorites.

PunkRock ist schon lange mehr als nur schlechte Sänger und zweitklassige Musiker mit dummen, unreifen Texten über Bier trinken und Anarchie.

Gibts das hier? Hört wer von euch solche Musik?



 

Gast 1

Guest
Ich bin mit der ersten Punk-Welle aufgewachsen, mit den Sex Pistols und alles was darauf folgte, aber bis auf ganz wenige einzelne Songs ist das Genre gar nix für mich. Ist mir einfach zuwenig Musik drin. Instrumentale Fertigkeiten sind beim Punk ja wurscht, Arrangement der Musik ebenso. Und damit fehlen schon zwei essentielle Bestandteile für mich. Gefühl wär der dritte Bestandteil, aber das Gefühl das der Punk transportiert gibt mir gar nix. So wütend und aggressiv war ich nie. Mit Punk gehts mir wie mit den ganzen brachialen Metal-Stilen, find ich einfach absolut langweilig.

Kann da also leider nicht mit dir diskutieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte früher, Anfang der 80er einen Freund, der Punk hörte. Ich versorgte ihn mit Metal und er nahm mir die ein oder andere Band auf Tape (was ne geile Zeit) auf.
So langsam kommt die Erinnerung wieder, was mich dazu brachte mir mal was punkiges zuzulegen.
Ich kaufte mir ein Box-Set von The Exploited 1980 - 83 welches die Alben "Punks Not Dead", Let's Start The War...Sad Maggie One Day und mein Lieblingsalbum von denen, Troops Of Tomorrow enthält und ein Single Compilation.
Kann mir vorstellen noch die ein oder andere Band aus dieser Zeit zu kaufen...
 
Ich mag Exploited, Discharge, GBH und so was, also das derbere Zeug. Aber ein ausgesprochener Punkfan bin ich trotzdem nie gewesen.

Und mit diesem super eingängigen Bubblegum-Pop-Punk-Kram kann ich absolut null anfangen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ui... Punk Rock.... da kann ich ein wenig Mucke zu beitragen.....
ich mochte immer wenn der Punk Rock sauber gespielt und auch ein wenig nach links und rechts schaute, was den Stil anbelangt.... und so ein "sanftere" Punk Rock Ballade hat auch was.....
damit ist klar.... den anfänglichen Punk Rock kenne ich, hörte ihn auch doch er war nur nebenher.... der spätere war musikalisch hochwertiger und für mich daher spannender.....
oftmals waren es auch daher keine reinen Punkscheiben....

mal ein paar Beispiele hier vorgestellt.... Schwerpunkt auf Punk Rock gelegt.... gem. Thread Überschrift.....

Bored - Clear my Attic

Bored - Kick it in.... schöner Groove mit WahWah.....

stellvertretend für alles von Iggy u. the Stooges.... -> Gun

Rancid - Blooclot .... nette "Tanznummer"....

Rancid - Hoover Street
 
Fortsetzung meiner kleinen Vorstellungsshow..... :rolleyes:

Spermbirds - Columbus Feeling


Titu und Tarantula haben auch das eine oder andere Stück Punk Rock ganz gut hinbekommen ->Betcha can't Play

Punk Rock von einer Frau.... The Distillers.... Brody Dalle, die heutige Frau von Josh Homme (Queens of the Stone Age), welcher auch ihre letzte Scheibe als Distillers produzierte, bevor sie als Spinnerette irgendwann verschwand, weil sie wohl mit der Kindererziehung zu tun hatte.... :D
City of Angels

... und eines meiner liebsten Punk Rock Halbballaden, auch von the Distillers (auch schonmal bei "was hört.... ) vorgestellt.... deshalb jetzt mal LIVE....
the Hunger

... weitere, in der Szene bekannte Bands wie z.b. Poisen Idea oder Black Flag überlasse ich anderen Punx hier.... :p
ebenso wie die alten Helden..... ;)
 
Mit der hier, in den Clips, vorgestellten Schockästhetik kann ich rein gar nichts anfangen.
Aber damit muß man sich ja nicht befassen, das sind Klischees.

Ist mir einfach zuwenig Musik drin. Instrumentale Fertigkeiten sind beim Punk ja wurscht, Arrangement der Musik ebenso.

da bist du prompt in die Vorurteilsfalle getappt. Und wie!
Klar, mit der Punkwelle kamen Heerscharen von Bands die aber alle nur für ein regionales Publikum interessant waren.
Im günstigen Falle brachten sie eine Single zusammen, dann ging ihnen aber schnell die Spuke aus.
Die wirklich guten Gruppen stellten sich schnell heraus und entwickelten sich in die hochinteressante Phase der New Wave und Post Punk.
Never Mind the Bollocks, Here’s the Sex Pistols ist für mich eins der besten Kick-Ass Platten.
Abgesehen vom Gesang ist es aber auch mehr ein Hardrock denn ein Punkrockalbum.
Für den UK-Punkrock waren die Clash, Stiff Little Fingers, The Skids, Buzzcocks oder The Stranglers wesentlich stilbildender und intelligenter.
Oder der Art-Punk von Wire, XTC, Ultravox und The Fall.
Der US-Punk war grundsätzlich kunstsinniger als im UK.
Da wären bekannte Namen wie Television, Blondie, Talking Heads und Patti Smith zu nennen.
Während im UK der Post Punk und Oi hochkam, entwickelte sich in den USA der Hardcore.
Besonders der SoCal Punk mit Bands wie den Dead Kennedys Circle Jerks, The Adolescents, Agent Orange, Descendents, der Nachfolgeband ALL oder The Dickies.
Durch die stark verkürzten Songstrukturen fehlten die memorablen Elemente für die Charts.
Songs die nur knapp 2 Minuten lang sind und nur einmal der Refrain kommt, gehen eben nicht so einfach ins Ohr.
Die Minutemen waren da absoltue Spezialisten, auf ihrer DoLp Double Nickels on the Dime befanden sich sage und schreibe 44 Songs.
Stilistische grenzen gab es keine.
Meat Puppets, Devo, Wipers wären weitere gute Bands.


In den 90ern schließt sich der Kreis, da gab es technisch außerordentlich versierte, virtuose Punk-Bands wie Shudder to Think oder Jawbox wo man schließlich von Progressive Punk sprach.
Die waren alle auch politisch sehr kritisch.

 

Gast 1

Guest
@BRAIN: Wenn du die Stranglers als Punk zählst, dann mag ich doch Punk :) Von denen hab ich mir sogar eine eigene Best Of zusammengestellt.

Blondie - bei mir auch kein Punk, haben auch einige schöne Songs, von Wire, XTC oder Ultravox hab ich auch mal schöne Songs gehört. Aber diese Bands verbinde ich alle nicht mit Punk, drum fielen mir die nicht ein. Ebenso die Ramones. Werden ja immer Punk genannt, für mich ist das harter Rock & Roll. Die mag ich auch sehr gern.

Punk wie ich ihn verstehe ist der aggressive Haudrauf- und Scheißdrauf-Krach und damit kann ich nix anfangen.
 
Ich konnte mich damals nicht so recht entscheiden ;) zwischen Dead Kennedys und Black Flag.

Der Monster-Hit :) (aber nicht nur der )



Black Flag hatte dieses Mörder-Album Damage:


Etwas jünger: Risk It


Herr Rollins hat mich dann mit weiter begleitet, auch mit seinen Büchern.

Smash Hit auch von Refused:


Nicht mehr so Punk, bin ich in die dann in diese Richtung gekommen:

Architects



Stick To Your Guns

https://www.youtube.com/watch?v=caldDcn8238&list=PLDF9C9C5E66E6F081&index=7

The Ghost Inside

https://www.youtube.com/watch?v=AC6G2ZmkamE

und auch die Boy Group

https://www.youtube.com/watch?v=c5v2FY2OEIY

(der Salto von der Box ist schon fett ;) )

Ich - nicht nur die - oft gesehen, noch in kleinen Clubs. Ausser, dass es Fitnessfördernd war, weil immer mit in ersten Reihen, war es oft intensiv z.. mit Gänsehaut-Charakter :)
 
@BRAIN:

Punk wie ich ihn verstehe ist der aggressive Haudrauf- und Scheißdrauf-Krach und damit kann ich nix anfangen.

Wie gesagt, es ist längst mehr als das. Nur schon wenn du dir Orgcore aus Gainesville anhörst. Die teilweise sehr von klassischer amerikanischer Literatur inspiriert sind. Gerade Hot Water Music die sich nach einem Buch von Charles Bukowski benannt haben.

Oder dann das Nebenprojekt von den HWM Mitgliedern ohne deren regulären Sänger der da Solo unterwegs war. Vielleicht gefällts dir ja:


Oder einer meiner Lieblingsbands. Die dem Vorurteil vieler und dem Image des klassischen Punkrocks trotzen:



Auch "The Gaslight Anthem" sind Teil dieser Szene und werden dem PunkRock zugeschrieben. Sogenannter "Springsteen-Punk".
 

Gast 1

Guest
Wie gesagt, es ist längst mehr als das. Nur schon wenn du dir Orgcore aus Gainesville anhörst. Die teilweise sehr von klassischer amerikanischer Literatur inspiriert sind. Gerade Hot Water Music die sich nach einem Buch von Charles Bukowski benannt haben.

Oder dann das Nebenprojekt von den HWM Mitgliedern ohne deren regulären Sänger der da Solo unterwegs war. Vielleicht gefällts dir ja:


Oder einer meiner Lieblingsbands. Die dem Vorurteil vieler und dem Image des klassischen Punkrocks trotzen:



Auch "The Gaslight Anthem" sind Teil dieser Szene und werden dem PunkRock zugeschrieben. Sogenannter "Springsteen-Punk".


Find ich beide Songs ganz nett, angenehm zu hören, aber Punk ist das für mich in 100 Jahren nicht. Melodischer härterer Rock würd ich das nennen
 

Gast 1

Guest
Punk oder Punk Rock. Da gibt es für mich doch grosse Unterschiede. Während meiner Meinung nach der Punk eine US-Erfindung der 60er Jahre ist (MC 5, The Stooges, The Deviants, Blue Cheer, Monks usw.), würde ich den Beginn des puren Punk Rocks eher ebenfalls als US-Phänomen bezeichnen, das in den 80er Jahren seine Blütezeit feierte mit Protagonisten wie Greg Sage, Hüsker Dü, Black Flag, generell allen Acts auf SST Records usw. Dann stellt sich für mich jedoch die Frage, was haben denn die Engländer mit Punk zu tun ? Wäre Malcolm McLaren nicht so ein guter Businessman gewesen, hätte niemand nie die Sex Pistols gehört, die keine Band waren, sondern ein Marketing-Gag des Malcolm McLaren, der zugegebenermassen hohe Wellen schlug. Jedoch nur in die Richtung, dass jetzt jeder Möchtegern, der eine Sicherheitsnadel durch die Wange pieksen und ein Instrument nicht spielen konnte, meinte, es trotzdem spielen zu müssen und mit seiner Wange auf die Bühne in irgendeinem Siffklub steigen durfte. Die Auswüchse waren ebenso primitiv wie degenerativ und nach etwas über einem Jahr war alles vorbei. England ist hingegen die Brutstätte des New Wave, und als dieser löste die kurze und heftige Punkbewegung doch so einiges aus. Es gibt meiner Meinung nach keine andere Musikbezeichnung, die so dermassen kreuzfalsch ist wie dieses Britische 70s Punk-"Revival". Auf der einen Seite ein paar Spinner, die nix konnten und nur Spass und Krach feierten. Auf der anderen Seite herausragende Bands ihrer Zeit wie zum Beispiel The Clash, The Stranglers, The Motors, Television, Ultravox und viele weitere, denen das zeitgeistige Etikett "Punk" verpasst wurde, die jedoch sehr viel mehr waren. Vor allem waren sie teilweise hervorragende Musiker wie zum Beispiel Howard Devoto, die zumeist nicht vom Punk, sondern viele eher vom Pub Rock inspiriert waren und selbstverständlich auch vom Rock'n'Roll etwa der Solid Senders, Dr. Feelgood oder - ja genau: der New York Dolls, die mitnichten eine Punkband waren, sondern eine Glamrock-orientierte Rock'n'Roll Band, ähnlich wie die zeitgleichen Dictators.

Klasse Beitrag!! Das hilft mir da auch meine Verwirrung ein bisserl zu entwirren. Wie gesagt, hab mich mit Punk oder Punk Rock nie beschäftigt, war nicht meine Baustelle. Aber jetzt ist mir das ein wenig deutlicher, wo und wie da Unterschiede gemacht werden. Ich kenn halt nur diese Primitiv-Heinis und die gingen mir auf den Sack.

Dein Beitrag grade ist wieder so ein Beitrag warum ich Foren wichtig finde.
 
Find ich beide Songs ganz nett, angenehm zu hören, aber Punk ist das für mich in 100 Jahren nicht. Melodischer härterer Rock würd ich das nennen


The Draft gehört zum Orgcore (ein Begriff der Spasseshalber wegen punknews.org entstanden ist, der die Bands beschriebt mit den rauhen Stimmen). No Use ist eine Art Melodycore aus den 90ern von Fat Wreck (Bands wie Propagandhi, Lagwagon, NOFX)


Und ja, die Primitiv-Heinis (netter ausdruck :) ) gehn mir auch aufn Sack.


Danke für die aufschlussreiche Diskussion!
 
Blondie - bei mir auch kein Punk, haben auch einige schöne Songs, von Wire, XTC oder Ultravox hab ich auch mal schöne Songs gehört. Aber diese Bands verbinde ich alle nicht mit Punk, drum fielen mir die nicht ein. Ebenso die Ramones. Werden ja immer Punk genannt, für mich ist das harter Rock & Roll. Die mag ich auch sehr gern.

Das ist wohl das Problem mit den Schubladen..... auch der Punk ist vielseitig..... The Strangelers haben mit Punk angefangen und später sind sie braver geworden.... Ultravox und andere New Wave Bekannte haben mit dem Punk gebliebäugelt und dies mit Elektronik verbunden.... Höre mal die ersten Simple Minds Scheiben..... sie orientierten sich ebenfalls an den Punk, haben diesen eben erweiterert.... womit sie für damalige Zeiten als progressive betrachtet werden könnten..... der Punk hat sich weiterentwickelt und wie alle anderen Stile eben auch Bullshit hervorgerufen.....

Was ihn auffallender gemacht hat, ist die Anarchie Einstellung des "Punkvolkes".... doch auch die sind mit großen Schubladendenken behaftet...... (Konflikt -> SchmuddelPunk vs EdelPunk)
doch ein gepflegte Iro lädt immer noch zum hinschauen ein.... :) (... und die Mädels waren auch immer nett anzusehen..... :p)

Interessant als "Wessie" finde ich die Entwicklung der Punkszene in der ehm. DDR..... für mich waren die da mehr Punk und mutiger als die Freaks hier.....
Wobei die alte SO36 Szene nicht zu unterschätzen ist..... die Oldschoolpunks gibt es da auch noch.... sehr lebendig..... :D

viele haben sie ja bereits erwähnt..... keiner was vorgestellt..... ich hole dies jetzt nach....
New York Dolls..... looking for a Kiss..... (by the Way, wäre hätte gedacht, dass die Dolls eine der großen Vorbilder für KISS waren... !!?? nachzulesen in den Bio´s von Ace und Peter)
 
Find ich beide Songs ganz nett, angenehm zu hören, aber Punk ist das für mich in 100 Jahren nicht. Melodischer härterer Rock würd ich das nennen

Da stimme ich zu..... ich würde sie in die alternative Rock/Metal Ecke verbuchen..... dort sind ja auch immer wieder Punkelemente zu hören..... das meine ich mit weiterentwickeln..... ;)
 
Wenn du die Stranglers als Punk zählst, dann mag ich doch Punk :) Von denen hab ich mir sogar eine eigene Best Of zusammengestellt.

Blondie - bei mir auch kein Punk, haben auch einige schöne Songs, von Wire, XTC oder Ultravox hab ich auch mal schöne Songs gehört. Aber diese Bands verbinde ich alle nicht mit Punk, drum fielen mir die nicht ein. Ebenso die Ramones. Werden ja immer Punk genannt, für mich ist das harter Rock & Roll. Die mag ich auch sehr gern.

Die genannten Bands waren 1977/78 alle mit der UK-Punkszene verwurzelt und spielten auf ihren Debutalben Punkrock.
Innerhalb weniger Monate entwickelten sie sich weiter, das war die eigentliche musikalische Umwälzung.
Die Ramones nicht als Punkband zu sehen, ist schon eine sehr eigenwillige Feststellung.
Für mich sind sie ein Grundpfeiler für Punkrock und gaben wichtige Impulse.

 
Während meiner Meinung nach der Punk eine US-Erfindung der 60er Jahre ist (MC 5, The Stooges, The Deviants, Blue Cheer, Monks usw.), würde ich den Beginn des puren Punk Rocks eher ebenfalls als US-Phänomen bezeichnen

The Deviants waren eine britische Band.
Die Monks eine in Deutschland angesiedelte Band, in der Musiker aus der US-Army spielten.
In den USA waren die damals nicht bekannt.

Der Sixties-Punk hatte eine vergleichbare Attitüde und wurde Garage Rock genannt.
Lenny Kaye veröffentlichte 1972 eine Garagerock-Kompilation, in den Linernotes fand auch der Ausdruck "Punkrock" Anwendung.
Der Übernahm den Begriff von Greg Shaw, der ein Fanzine namens "Bomp" (ab 1969) herausbrachte und wohl als erster von "Punkrock" sprach.

Nuggets: Original Artyfacts from the First Psychedelic Era, 1965–1968.

220px-Nuggets%2C_Volume_1.jpg


Das war aber auch der einzigste Bezugspunkt zum UK-Punk.
Die Garage-Platten waren rar und völlig vergriffen.
Reissues gab es zu der Zeit noch nicht.
Ich sehe hier aber nicht den Ursprung des Punkrock, sondern allenfalls eine Verwandtschaft.

Die erste Band die wirklich als Punkband bezeichnet wurde waren die New York Dolls.
In der New Yorker Szene waren sie schon länger bekannt, außerhalb von Manhattan aber kaum.
Der Durchbruch gelang ihnen erst in London durch Fernsehauftritte, danach war Punkrock in aller Munde.

Der Stilbegriff (Punkrock) geht im wesentlichen auf Legs McNeil zurück, der ein Magazin (Punk Magazine) für die New Yorker Punkszene herausbrachte.
In dieser Szene waren unter anderen Television, Blondie, Patti Smith und die Ramones.
Nachdem man in New York kaum Erfolg hatte kamen die Bands nacheinander nach London wo sie binnen weniger Wochen in den Charts waren.

Die Ursprünge liegen definitiv in den USA, zum Durchbruch und zur Bewegung kam es aber erst im UK.
 
The Deviants waren eine britische Band.
Die Monks eine in Deutschland angesiedelte Band, in der Musiker aus der US-Army spielten.
In den USA waren die damals nicht bekannt.

Der Sixties-Punk hatte eine vergleichbare Attitüde und wurde Garage Rock genannt.
Lenny Kaye veröffentlichte 1972 eine Garagerock-Kompilation, in den Linernotes fand auch der Ausdruck "Punkrock" Anwendung.
Der Übernahm den Begriff von Greg Shaw, der ein Fanzine namens "Bomp" (ab 1969) herausbrachte und wohl als erster von "Punkrock" sprach.

Nuggets: Original Artyfacts from the First Psychedelic Era, 1965–1968.

220px-Nuggets%2C_Volume_1.jpg


Das war aber auch der einzigste Bezugspunkt zum UK-Punk.
Die Garage-Platten waren rar und völlig vergriffen.
Reissues gab es zu der Zeit noch nicht.
Ich sehe hier aber nicht den Ursprung des Punkrock, sondern allenfalls eine Verwandtschaft.

Die erste Band die wirklich als Punkband bezeichnet wurde waren die New York Dolls.
In der New Yorker Szene waren sie schon länger bekannt, außerhalb von Manhattan aber kaum.
Der Durchbruch gelang ihnen erst in London durch Fernsehauftritte, danach war Punkrock in aller Munde.

Der Stilbegriff (Punkrock) geht im wesentlichen auf Legs McNeil zurück, der ein Magazin (Punk Magazine) für die New Yorker Punkszene herausbrachte.
In dieser Szene waren unter anderen Television, Blondie, Patti Smith und die Ramones.
Nachdem man in New York kaum Erfolg hatte kamen die Bands nacheinander nach London wo sie binnen weniger Wochen in den Charts waren.

Die Ursprünge liegen definitiv in den USA, zum Durchbruch und zur Bewegung kam es aber erst im UK.

Es gibt einen netten Film aus 2013 über das CGBG

CBGBMoviePoster.jpg


Das was mit Punk als Bewegung mit schwappte, empfand war für mich frisch. Der Prog hatte sich so langsam tot gegniedelt und wurde zu sehr "Kunst". Mit Malcom McLarens Sex Pistols konnte ich nix anfangen, wohl aber mit Patti Smith, Television, Talking Heads und Ramones fand ich lustig. "No more Heroes" von Stranglers hörte sich eher Richtung Doors an bevor sie dann Musik für ne Bierwerbung wurden ....

Die Grenzen wurden fliessend zu dem, was dann erstmal unter New Wave geordnet wurde. Es war ganz anders intensiv. "Unknown Pleasures" von Joy Division hat mich sofort bekommen, "Seventeen Seconds" von Cure mochte ich, The Police galt tatsächlich als Punk und als ich die zum ersten Mal sah, war das Publikum eher Punk-stilistisch gekleidet ;).
(interessant zu sehen Rockpalast Konzerte das ältere in der Markthalle und dann später in Essen ...)

Ultravox "Systems of Romance", The Punishment of Luxury ... "White Punks on Dope" mit dem Tubes-typischen Sarkasmus über den Life-Style (1975!!!).

In Amerika war Hardcore, der sich bewusst vom britischen No-Future Punk abgrenzte, keine Drogen (wohl ausser ab und zu LSD) und die DIY-Kultur pflegte. Für mich ganz vorne Dead Kennedys und Black Flag. Henry Rollins stellte z.B. immer wieder den Bezug u.a. zu MC5 her.

Japan bezog sich auf die NYD (bis zum Silwechsel nach Quiet Life) und David Sylvian und sein Bruder Steve Jansen benannten ihre Künstlenamen nach Sylvain Sylvain und David Johansen ... ;). Dass ich mich dann mal zu einen Hardcore-Fan von david Sylvian wurde, ahnte ich damals nicht :) ....
 
@BRAIN: Die Ramones waren eine Rock'n'Roll-Band, und zwar eine der unehrlichsten, die es je gab. Die waren untereinander von Beginn weg völlig zerstritten und haben nur wegen der Kohle Musik gemacht. Ihre Punk-Attitüde war lediglich dem schnöden Mammom geschuldet. Eigentlich waren die Ramones so etwas wie abgebrühte Geschäftsleute in schwarzen Lederjacken. Ihre Musik find ich trotzdem sehr gut. Aber Punks waren sie mit Sicherheit nicht, schon im Kopf nicht. Und ob ich "Dangerous Rhythm" von Ultravox als Punk sehen soll. Oje, das will mir dann doch nicht einleuchten. Hier mal zum direkten Vergleich Nicht-Punk und Echt-Punk:

Nicht-Punk


Echt-Punk



Uebrigens wird in vielen Büchern, welche sich mit dem Phänomen Punk befassen, immer wieder auch explizit auf die Nähe der Punks zu den Skins hingewiesen. Zumindest thematisch (textlich) gibt es teils sehr deutliche Uebereinstimmungen. Punks waren in ihrer Grundausrichtung vielleicht links, das war aber lediglich ein Hippieverständnis des britischen 70er Jahre Punk-Revivals. In Deutschland zeigte die Nähe beispielsweise zur RAF das politische Verständnis der Punks. In Wahrheit gaben sich die echten Punks fast immer auch militant, vor allem im Amerika der 60er Jahre, begehrten auf gegen einen totalitären Polizeistaat (vgl. "Kick Out The Jams" von MC5). Und genau dort setzten dann auch die bekannten amerikanischen Protagonisten der 80er Jahre wieder an (vgl. "Youth Of America" - The Wipers). Punk war der Ausdruck einer existenziellen Wut gegen ein System der falschen Hoffnungen. Der Nährboden war schon längst gelegt, als die Sex Pistols ihr dämliches "No Future" in die Mikrophone plärrten: Schon in den 60er Jahren lautete der Krawall-Tenor gegen eine degenerierte Gesellschaft "No Past, No Presence" (vgl. "No Fun" - Iggy & The Stooges). Insbesondere Iggy Pop hatte mit seinen Stooges damals auch den blümchenreichen und leidlich naiven "Summer Of Love" buchstäblich zerpflückt.


ich finde, wenn du schon als Nicht Punk Ultravox anführst, solltest sowas aber nicht unterschlagen.... !!:)
Ultravox konnten auch Punk..... doch sie haben es eben weiterentwickelt..... doch John Foxx vertrat die britische Punkseite recht gut..... wie du hier sehen kannst.....
... und die Optik war bestimmt nicht entscheidend ..... es war auch immer die Sprache von den anfänglichen Ultravox, eben mit John Foxx an ihrer Seite....

Frozen One

auch sanft klangen sie so.... nur weil sie viel mit Keyboards arbeiteten waren sie nicht Punk...!!?? .... ähnliche Rythmen, einfache Strukturen, kahler/kühler wie auch monotoner Gesang....
die Zutaten eines netten Punksongs.... auch wenn er langsam und ruhig daher kommt....

my sex

wenn du immer noch nicht überzeugt bist..... jetzt gibt es die Ultravox PunkKlatsche.... ha! ha! ha! (Album Titel, passenderweise)
dehb7svm2p9aq1rjr.gif
00008343.gif
...........................................
de93v4g4gy1392eya.gif

RockWrok

Ultravox hatten auch den Punk..... na ja, anfangs ....
dea8tp9yf1qh0hlrd.gif
:D
 
Hier mal zum direkten Vergleich Nicht-Punk und Echt-Punk:

Solche schwarz/weiss Vergleiche halte ich nicht für diskussionsfähig und schon gar nicht allgemeingültig.
Es ist ganz normal, dass jeder seine individuelle Sichtweise hat, das kommt schon alleine vom Alter und den eigenen Erlebnissen her.

Unter "Punkrock" verstehe ich ein ganzes Programm von Kennzeichen und Ereignissen.
Dass die Impulse aus den USA kamen, lässt sich gut nachvollziehen, die Punk-Explosion und die große Welle ging aber von England aus.
Musikalisch war das alles sehr diffus. Ließt man 77er-Ausgaben des britischen Melody Maker, ist noch synonym von "Punk" und "New Wave" die Rede.
In diversen Polls standen unter anderem die Dire Straits oder Mink de Ville unter Punk.
Das zeigt wie wenig der Begriff ausgeprägt war.
Die Erklärung für die stilistische Vielfältigkeit sehe ich vor allem darin begründet, dass viele Bands aus der Punkszene ausbrachen ( Clash -> London Calling) aber auch viele in die Szene einbrachen (Talking Heads).
Sie alle benötigten für ihre neuartige Musik das Publikum und die Bewegung des Punkrock.
Wenn Vertigo feststellt, dass The Stranglers und Blondie nicht "Punkrock" sind, liegt das vermutlich daran, dass er sich mit den Ursprüngen der Bands nicht auseinander gesetzt hat.
Da gibt es viele Beispiele von Bands die sich innerhalb von Monaten um 180° gedreht haben und plötzlich "Mainstream" ja sogar "Tanzpop" waren.
 
Zuletzt bearbeitet:

Gast 1

Guest
Wenn Vertigo feststellt, dass The Stranglers und Blondie nicht "Punkrock"

Grade die Stranglers interessieren mich z.B. nur von der "Rattus Norvegicus" bis zur sagen wir mal "Gospel According To The Meninblack". Aber für mich ist das nicht Punk. Punk mit Orgel und nem 7 Minuten-Song? Nein nein. Die Haltung der Stranglers war Punk, ihr Benehmen auch, ihre Musik wars nicht.

Bei Blondie kann man den Anfang sicher noch zum Punk zählen, danach aber nicht mehr, von daher halb-halb, kann ich also nachvollziehen in dem Fall
 

Das aktuelle Magazin

Neueste Beiträge

Oben