Ich will hier mal einen Gedanken zur Rock-Geschichtsschreibung zur Diskussion stellen.
Bekanntlich gibt es viele Bücher über die Geschichte der Rockmusik, die den Prog entweder gar nicht oder nur am Rande erwähnen. Da wird oft geschickt ein Bogen um den Progressive Rock geschlagen, vom West Coast Psychedelic über Zappa, die Velvet Underground und die Stooges zum Punk. So als sei Prog für die Rock-Geschichtsschreibung etwa so bedeutsam wie der Brill-Building-Sound (eine kurzlebige Renaissance arbeitsteilig produzierter kommerzieller Musik mit Streichern und Bläsern statt E-Gitarren, benannt nach einem Bürohochhaus in New York, in dem damals viele Musikverlage ihren Sitz hatten) in den frühen 60ern zwischen dem Niedergang des Rock'n'Roll und der British Invasion. Unter "Rockmusik der 70er" wird eher Glamrock und Hardrock verstanden.
Tatsache ist: wenn man sich den heutigen Rock, wie er auf Festivals wie Rock am Ring und Hurricane stattfindet, und wie Zeitschriften wie Rolling Stone oder Musik Express darüber berichten, spielt Prog wirklich kaum eine Rolle, so sehr diese Erkenntnis dem Prog-Fan missfallen mag. Es gibt zwar das, was etwa die Visions als "Prog-Rock" bezeichnet, aber da gibt es nur punktuelle Berührungen zum Prog, sei es die Länge der Songs oder ein von Synthesizern geprägter Sound, was eher zufällige Ähnlichkeiten sein mögen als echter Prog-Einfluss.
Insofern ist Prog, mehr noch als Metal, aus heutiger Sicht eher ein eigenes Genre, das zwar im Rock wurzelt, aber - jedenfalls von der Mainstream-Musikjournaille und den Hipstern - nicht mehr als Rock wahrgenommen wird. So wie Rock im Rhythm & Blues wurzelt, aber kein Rhythm & Blues mehr ist. Immerhin wird dieses eigenständige Genre vielleicht wieder mehr wahrgenommen als früher, wenn schon die Visions (November 2015) ein Prog-Special bringt, das zwar nicht sonderlich solide recherchiert zu sein scheint, aber immerhin. Wer weiß, was geschieht, wenn die Leute von der Hipster-Monokultur die Nase voll haben ...
Was meint Ihr? Viel Spaß beim Diskutieren!
Bekanntlich gibt es viele Bücher über die Geschichte der Rockmusik, die den Prog entweder gar nicht oder nur am Rande erwähnen. Da wird oft geschickt ein Bogen um den Progressive Rock geschlagen, vom West Coast Psychedelic über Zappa, die Velvet Underground und die Stooges zum Punk. So als sei Prog für die Rock-Geschichtsschreibung etwa so bedeutsam wie der Brill-Building-Sound (eine kurzlebige Renaissance arbeitsteilig produzierter kommerzieller Musik mit Streichern und Bläsern statt E-Gitarren, benannt nach einem Bürohochhaus in New York, in dem damals viele Musikverlage ihren Sitz hatten) in den frühen 60ern zwischen dem Niedergang des Rock'n'Roll und der British Invasion. Unter "Rockmusik der 70er" wird eher Glamrock und Hardrock verstanden.
Tatsache ist: wenn man sich den heutigen Rock, wie er auf Festivals wie Rock am Ring und Hurricane stattfindet, und wie Zeitschriften wie Rolling Stone oder Musik Express darüber berichten, spielt Prog wirklich kaum eine Rolle, so sehr diese Erkenntnis dem Prog-Fan missfallen mag. Es gibt zwar das, was etwa die Visions als "Prog-Rock" bezeichnet, aber da gibt es nur punktuelle Berührungen zum Prog, sei es die Länge der Songs oder ein von Synthesizern geprägter Sound, was eher zufällige Ähnlichkeiten sein mögen als echter Prog-Einfluss.
Insofern ist Prog, mehr noch als Metal, aus heutiger Sicht eher ein eigenes Genre, das zwar im Rock wurzelt, aber - jedenfalls von der Mainstream-Musikjournaille und den Hipstern - nicht mehr als Rock wahrgenommen wird. So wie Rock im Rhythm & Blues wurzelt, aber kein Rhythm & Blues mehr ist. Immerhin wird dieses eigenständige Genre vielleicht wieder mehr wahrgenommen als früher, wenn schon die Visions (November 2015) ein Prog-Special bringt, das zwar nicht sonderlich solide recherchiert zu sein scheint, aber immerhin. Wer weiß, was geschieht, wenn die Leute von der Hipster-Monokultur die Nase voll haben ...
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