Martin Barre & Band - Aqualung 50th Anniversary
Mit etwas Verspätung kommt hier mein Konzertbericht. Vorletzten Freitag, also am 09.12., war ich wieder auf einem Konzert von Martin Barre & Band, diesmal im Savoy Kino in Bordesholm in der Nähe von Kiel. Dieses Konzert wurde ja letztes Jahr leider abgesagt, weswegen ich dann nach Isernhagen gefahren bin. Als ich vor anderthalb Monaten dann die Karten ordern wollte, war es tatsächlich schon ausverkauft, ich habe mich aber auf die Warteliste setzen lassen, und tatsächlich, eine knappe Woche später sind zwei Personen abgesprungen. Das passte sehr gut, da ich einen Freund mitnehmen wollte, der das Erscheinen von "Aqualung" noch miterlebt hat.
Um 20.30 Uhr ging´s los, wieder mit "Hunting Girl" als Opener. Ich rechnete damit, dass sie wieder die gleiche Setlist bringen würden, aber erfreulicherweise gab´s ein paar Änderungen. "Minstrel In The Gallery" wurde endlich mal wieder gespielt, außerdem erstmals "Fallen On Hard Times" und als besonderes Bonbon ein Auszug aus "Thick As A Brick". Die ist immerhin dieses Jahr 50 geworden, "Aqualung" hat ja nun schon 51 Jahre auf dem Buckel. Im Gegensatz zum letzten Jahr wurde keine Pause gemacht, die Band ging gleich zu "Aqualung" über. Die Reihenfolge der Songs war wieder so verändert worden, dass die Akustik-Songs den Mittelteil einnahmen. Dieser wurde nun noch um "Life´s A Long Song" ergänzt, welches sich gut integriert hat, es stammt ja auch aus der gleichen Zeit. Anschließend dann "My God", "Hymn 43", "Wind Up" (Wieder grandios intoniert von Dan Crisp.) und, na klar, "Locomotive Breath" ging wie eh und je durch die Decke, wobei mein ansonsten restlos begeisterter Freund allerdings monierte, das Intro funktioniere nur auf dem Piano. Als Zugabe brachten sie wie letztes Jahr noch "Teacher" und damit fand ein unverschämt gutes Konzert seinen Abschluss. Von allen vier Konzerten der Martin Barre Band war dieses auf jeden Fall das beste. Die Jungs waren in absoluter Top-Form, scherzten ausgiebig zwischen den Songs und, ja, lieferten einfach. Manchmal wäre sicherlich ein Piano oder eine Orgel ganz schön gewesen, aber Martins immer noch grandiose Soli machen das wieder wett. Alan Thompson und Darby Todd sind als Rhytmusgruppe so tight wie es nur geht und Dan Crisp singt die Songs einfach viel besser als Ian Anderson dies mittlerweile tut. Ich wüsste nicht, warum ich ein Konzert von dessen jetziger Formation besuchen sollte, mit dieser Band bin ich wunschlos glücklich, was Jethro Tull angeht. Wie ein Konzertbesucher an der Bar bemerkte, handelt es sich einfach um vier Freunde, die zusammen Musik machen. Und das spürt das Publikum. Die Verbundenheit der Band mit diesem wurde wohl am deutlichsten, als ein offensichtlich besonders begeisterter Fan den Jungs vier Bier auf die Bühne stellte.
Ich kann´s kaum erwarten sie wiederzusehen, aber nächstes Jahr sind sie wohl fast nur in den USA unterwegs.