KRAUTROCK

So, wie von den Herren @Vertigo und @schwarzwurst angeregt, hier der Krautrock-Thread, nicht nur für alle die schon wissen, das es nicht nur Can, Kraftwerk, Tangerine Dream und Amon Düül gab, sondern vor allem auch für alle die es wissen möchten, denn auch Deutschland hat ein reiches Erbe an tollen Bands und herausragenden Musikern.

Hier geht quasi alles und vieles vom Elektronischen á la Cluster und Ashra; Psychedelischem á la Kosmische Kuriere, Hard Rock á la Karthago, Funkigem wie bei Atlantis, Proggigem á la Triumvirat, Folkigem wie bei Bröselmaschine, Jazz Rock wie Missus Beastly und Xhol Carvan, "Proto-Punk" á la Ton Steine Scherben oder selbst den Anfängen bei Conrad Schnitzler, oder den Petards ;).

Tobt euch aus, und teilt bitte euer Wissen hier. Ich bin nicht immer gut belesen, was die Hintergründe der Bands angeht, aber da hilft ja das Web, es wäre generell natürlich gut und schön, wenn ihr ein zwei Sätze zu den Bands sagt.

Mein erster Beitrag hier mit Lied des Teufels...


Sprach das Web: Die Gruppe Hanuman, wiederrum ex-Murphy Blend, benannte sich 1972 in "Lied des Teufels" um. Die Berliner Band veröffentlichte zwei Alben 1973 und 1975.

Somit kommen wir also noch zu Murphy Blend mit ihrem einen Album "First Loss" von 1971.


Und ebenso auch Hanuman, mit ebenso nur einem Album von 1971.


An dieser Stelle sei ebenso erwähnt, dass u.a. die Label Longhair und Garden Of Delights sich auf Wiederveröffentlichungen solcher Gruppen spezialisiert haben, und man ein umfangreiches Sortiment davon bei Green Brain, und deren ausgezeichnet sortierten Webshop, findet. Ich bekomme übrigens von keinem Provision ;).

Da gibt es so einiges zu entdecken...

Viel Spaß.

PS: Einige Gruppen wurden schon in anderen Threads genannt, aber Doppelposts schaden nicht ;).
 
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Okay, wo ich grad dabei bin, noch meine zwei absoluten Lieblingsbands...

Missus Beastly, die erste Platte war noch ähnlich bei Amon Düül (1) ziemlich wüst, dann gabs auf einmal wunderbaren Jazzrock. Selbst ein Frank Zappa kanns nicht (viel) besser. Dieses hier ist für mich ein must-have und must-know Hammeralbum...


Ähnlich "freaky", teils auch mit tollen deutschen Lyrics (Erstickübungen!!), Os Mundi, obwohl ich das Album "43 Minuten" bevorzuge, aber da sperrt sich Youtube...

 
Oh und ein späteres Kuriosum, dieses war vor langer Zeit tatsächlich meine erste CD-Entdeckung aus diesem "Genre", oder viel mehr Krautrock-Universum.

Amon Düül, hier aber eigentlich von Leuten von Hawkwind. Ich weiss gar nicht ob da auch wirklich viele von Amon Düül-beiteiligt waren, oder die CD nur falsch belabelt wurde oder was das eigentlich ist?


Diese Ding lief bei mir, als ich ein junger Spund war ziemlich häufig im Autoradio, damals natürlich noch auf Kassette überspielt^^. Der letzte Track hat auch viel Sitar :)...

 
Über die Band weiß ich nichts zu berichten. Außer dass die Platte vor 20 Jahren lief, als ich in einen Secondhand-Laden in Tübingen kam. Und die Scheibe gefiel mir damals, dass ich sie gleich mitnahm. Musiker laut Cover J.Gleue (voc, git, harp), J.Worat (piano; organ, bass), R.Klose (drums). Das hat weniger mit Kraut zu tun, aber mit Unbekanntem aus deutschen Landen! Und vielleicht weiß ja jemand was über die Band oder die Musiker? Sind die früher mal einer (Krautrock) Band aufgetaucht? Label: What´s So Funny About..

 
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soweit ich weiß, ging John Weinzierl von den Düül damals im Unfrieden weg und nach England. Dort traf er den Dave Anderson wieder, der ja Anfangs der 70er bei den Düüls Bass spielte und danach bei Hawkwind mal war. Der und Weinzierl brachten da wohl diesen englischen Ableger von Amon Düül raus, aber der ist rechtlich recht umstritten immer noch meines Wissens nach. Dave Anderson ist nämlich auch der Spezi der diese grottig bootleggigen Hawkwind Liveaufnahmen desöftern auf den Markt geworfen hat, meist dieselben Aufnahmen unter diversen Titeln. Wenn ichs recht im Kopf hab, prozessiert der Dave Brock von Hakwind immer noch gegen den

Da müsste man mal wieder das Büchlein von Ingeborg Schober "Tanz der Lemminge" rauskramen.
 
Faust
http://www.babyblaue-seiten.de/index.php?bandId=95&content=band
Bemerkungen

...und noch eine Band aus dem Lande der Dichter und Denker, die nicht umhin konnte, sich nach einem literarischen Werk zu nennen. Der Musikjournalist Uwe Nettelbeck bekam, so die Legende, 1970 von Polydor Geld zugesteckt, damit er ein epochales Werk aufnehmen konnte. Der rief 1971 Faust ins Leben, die im September öffentlich zu spielen begannen. Einige dieser Liveaufnahmen landeten dann, zu dem 20minutentrack "Miss Fortune" zusammenmontiert, auf dem Debütalbum "Faust". Collagen à la Zappa, zum Teil sogar von Beatles-Stücken, spielten immer wieder eine Rolle bei den frühen Faust. Ob Ausdrücke wie "Postmoderne", "Syd Barrett meets Velvet Underground" und Ähnliches auf diese frühen Werke zutreffen, ist zu beurteilen hier nicht der Ort (klingt wie Yoda, ist aber syntaktisch korrekt).

Zurück zu Faust. Ihre frühen Alben, ausgestattet mit einer Reihe von Gimmicks, verkauften sich, wie es sich für Propheten gehört, im Ausland, namentlich in England, besser als im eigenen Lande. Das lag sicher an Texten wie "Daddy, take the banana, tomorrow is sunday", die - darf man es sagen - natürlich dort besser ankamen als hier. 1973 folgte mit "Outside the Dream Syndicate" eine Zusammenarbeit mit dem Minimal-Music-Komponisten und Velvet-Underground-Täufer Tony Conrad. Zu hören waren 2 halbstündige Übungen in Selbstbeschränkung, die (deshalb?) lange Zeit (immer noch?) schwer erhältlich waren.

Mit "Tapes" legten Faust dann eines ihrer am wenigsten zugänglichen Werke vor, gleichzeitig die von den Fans für die beste gehaltene Platte. In England hatte man mit einer Singleauskopplung (und hier stimmt der Ausdruck mal) daraus sogar einen Charterfolg. Nach "IV" ging es allerdings abwärts. Nettelbeck konnte seine Band nicht mehr stabil halten, verschiedene Lineups versuchten noch einmal Halt zu finden, aber das Jahr 1974 brachte das endgültige Aus. In den 80ern erschienen allerdings nochmal einige Raritäten auf zwei Nachklappalben.

1990 vereinten sich drei der ursprünglichen fünf Mitglieder und spielten einige Reunion-Konzerte, die sie prompt als Livealben veröffentlichten. Seither folgen, mal regelmäßig, mal sporadisch neue Studioalben in unterschiedlicher Besetzung, die ganz in der Fausttradition alles andere als zugänglich sind und Industrial, Wyattsches, Geräusche und bisweilen sogar Nettes mit den typischen Collagen verbinden.

(Nik Brückner)

 
Agitation Free
Bemerkungen

Agitation Free entstanden aus der Beatband "The Agitation" (angeblich hatte jemand bei einem Freikonzert am Veranstaltungsort ein Pappplakat mit der Aufschrift "Agitation - Free!" angebracht) und entwickelte sich zu einem Schmelztiegel der frühen Berliner Rockszene. So spielten in der Band u.v.a. Christoph Franke (Tangerine Dream), Ax Genrich (Guru Guru), Michael Hoenig (Timewind mit Klaus Schulze, Tangerine Dream, Ashra) und Lutz Ulbrich (Ashra). Die Band nahm 3 Alben mit psychedelischem Krautrock mit Ethno-Einschlag auf, ehe sie sich Mitte der 70er Jahre auflöste.

(Achim Breiling)

 
Da kann ich auch mit einigem dienen.


Parzival


Epsilon (eine meiner ganz besonderen Lieblingsgruppen)


Thirsty Moon (auch besonders hervorgehoben geschätzt)


Highdelberg


Embryo (ebenfalls besonders geliebt, das Musikkollektiv um Christian Burchard)

 
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Gila - Free Electric Sound

gila.jpg


Gila's Debüt ist ein erstaunliches Werk voller Gitarren-Freakouts, spaceigen Orgel und Mellotronklängen.
Exotische Rhythmus-Strukturen wechseln sich mit einer Fülle von elektronischen Effekten in schwimmenden Moll-Akkorden ab.
Ein herausragendes Beispiel für Krautrock.

- Daniel Alluno / drums, bongos, tabla
- Fritz Scheyhing / organ, Mellotron, percussion, electronics
- Conny Veit / guitars, voice, tabla, electronics
- Walter Wiederkehr / bass

1. Aggression (4:33)
2. Kommunikation (12:47)
3. Kollaps (5:30)
4. Kontakt (4:30)
5. Kollektivitat (6:40)
6. Individualitat (3:36)

 
Ganz wichtig (und musikalisch toll) sind für mich auch die Beschäftigungsverhältnisse von Achim Reichel in seiner Rattles-losen Zeit:

Wonderland (eher noch in typischem 60ies-Psychedelic-/Beat-Sound verwurzelt)


A.R. & Machines (experimentell)


 

Gast 2

Guest
Nicht zu vergessen die feinen Sampler von Rudie The Green Brain, "Music For Your Brain", jeweils mit 6 CDs bestückt. Hier einfach mal die Vol. 2 :

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Und weil gemäß diesen Samplern das Folgende auch Krautrock ist, kommt nun einer meiner all time favorites gleich hinterher:


 

Gast 1

Guest
@Oide Socke: "Autobahn" und "Cha Cha 2000" sind zwei so Stücke wo es mir schon mal passiert, dass ich die dreimal hintereinander laufen lasse, so hypnotisch süchtigmachend empfinde ich die.
 

Gast 1

Guest
Für mich fällt auch sowas noch unter Krautrock, weil ich nicht zwischen Deutsch-Rock, Deutsch-Progrock oder was weiß ich noch unterscheide.

SCHICKE FÜHRS FRÖHLING - drei Herren (Schlagzeug, Bass, Gitarre & weitere Keyboards), welches zwischen 1976 und 1979 drei Alben rein instrumental einspielte. Zumindest das erste Album "Symphonic Pictures" sollte man kennen.

 
Für mich fällt auch sowas noch unter Krautrock, weil ich nicht zwischen Deutsch-Rock, Deutsch-Progrock oder was weiß ich noch unterscheide.

SCHICKE FÜHRS FRÖHLING - drei Herren (Schlagzeug, Bass, Gitarre & weitere Keyboards), welches zwischen 1976 und 1979 drei Alben rein instrumental einspielte. Zumindest das erste Album "Symphonic Pictures" sollte man kennen.


Oh ja!!!!! Die ersten beiden Alben sind Gold wert !

Das, was Führs & Fröhling ohne Schicke dann noch so gemacht haben, war aber auch keinesfalls schlecht:

 

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