Das ziemlich genaue Gegenstück habe ich jetzt x Tage in meinem Besitz, genügend gehört und bin bereit, meine Eindrücke niederzulegen:
Sivga Audio Robin - SV021
Eine eher unbekannte China Marke. Rosenholz und handverarbeitetes (Kunst-)Leder, ordentliches Metal am Bügel. Wer auf Optik Wert legt, und vor dem Spiegel post oder den Kopfhörer schön drapiert neben der "Anlage" im Wohnzimmer zeigen möchte sollte hier dreimal hinschauen. Optisch kenne ich nichts unter 500€, und selbst da wird's eng. Die Nähte am Kopfband sind perfekt.
Nicht täuschen lassen: Das ist schon braunes Holz. Und die weichesten Polster, die mir bisher untergekommen sind. Das muss man mögen, oder auch nicht.
Die sieht man hier deutlich, und auch die beidseitigen 2,5 mm Stecker, sind nicht ganz unbekannt, aber in Deutschland im Heimbereich eher nicht so häufig. (Laut Internetberichten machen die Kabel gerne mal Ärger, ich kann nix feststellen, bisher. Ersatz kann man nachkaufen, ist aber nicht ganz so billig oder überall zu haben. Gibt's aber problemlos.)
Ohrmuscheln und Kopfbügel problemlos selbst bei meinem Dickschädel und meinen Elefantenohren mit Creolen darin (darf man Kreole noch sagen?) passt alles, Lüftung bisher OK, aber ist halt auch Winter. Keine Mikrofonieeffekte oder sonstiges Geräusch aus dem Gebälk (also der Hardware), da hatte mich ja mein letzter Versuch mit Sennheiser verzweifeln lassen, da hat ja jedes tippen am Computer zu mechanischen Nebengeräuschen im Hörer geführt. Recht leicht ist der Sivga.
Und, wie kling er denn nun? Wie er soll, und darüber hinaus. Geschlossene Bauweise, Frequenzgang ist Badewanne. Das heisst: Obere Bässe stark betont (darunter dann nix), Höhen sehr betont. Interessanterweise werden die (wichtigen) Mitten trotzdem für mich passend wiedergegeben. Das ist nicht linear, nicht der reinen leere (sic!) entsprechend und so ziemlich das Gegenteil zum Hifi-Man. Wer alte Denon-Kopfhörer kennt hat eine grobe Vorstellung.
Und damit machen dann Platten Spass, die man sonst zwar als OK, aber halt auch als etwas langweilig soundmässig wahrgenommen hat. zB. die ganzen Zappa live Platten, die ich die letzten Wochen 'rauf und 'runter höre: Schon gut gemischt, alle Instrumente da und richtig positioniert, durchhörbar, aber wenig Bass und noch weniger Höhen.
Mit dem Sivga kommt unne 'rum Punch und oben sogar ein Jubilieren. Kannte ich so von den Zappa Platten nicht. Je nach Gehör mag das sogar zuviel sein, und getriggerte Heimstudiodrums werden damit vermutlich sogar unhörbar werden. Habe ich gar nicht probiert. Wenn jemand Caliban Promo-CDs braucht? Ich habe noch 10 verschiedene hier 'rumfliegen. Ich lasse mal eine Annihilator CD laufen, von 2004, Eigenproduktion mit Computerdrums. Die Musik ist grausig, aber der Kopfhörer zeigt sich gnädig. Klassik-Symphonien und Streicherquartette, Jazz-Piano-Trios habe ich ausgiebig gehört: Dafür ist er nicht gemacht.
Genaue Impedanz weiss ich gar nicht, ist aber eher niedrig und somit auch problemlos ohne extra Verstärkung anzutreiben.
Ist das als einziger Kopfhörer möglich? Eher nein. Wer das so mag und nix anderes will: Nur zu. Ich werde dann je nach Musik und Laune wieder zu anderen Hörern wechseln, aber weiterhin bei der -für mich passenden-Musik- meinen Spass mit dem Ding haben.
Regulärer Preis war zZ. 180€, ich habe vor xx Wochen 107€ bezahlt,