Es ist aber auch irgendwo ein normaler Vorgang in einer sich technisch so rasant entwickelnden Gesellschaft. Natürlich kommt da etwas Wehmut auf, bei nüchterner Betrachtung relativiert sich aber einiges doch.
Nehmen wir doch nur mal Vinyl: Das Medium in Album-Größe wurde frühestens Mitte der 60er relevant, und der Bruch kam schon 30 Jahre später. Bei der CD sind es noch weniger. Wie viele wurden in diesen 30 Jahren wirklich zu Sammler und intensiven Musik-Hörern? Nicht viele schätze ich mal, also war die Flüchtigkeit des Musikhörens schon immer gegeben, sie hat sich mittlerweile nur noch verstärkt.
Das drückt sich eigentlich auch bei Konzerten aus, bei denen einem immer irgendwie dieselben Leute über den Weg laufen, es sei denn man wechselt das Genre.
Hinzu kommt, das mit der Änderung des Arbeits- und Wohnungsmarktes, exorbitante Sammlungen für junge Leute hinderlich sind... so hart es klingt. Wir hier im Forum sind wahrscheinlich alle mit "reichlich" Wohnraum gesegnet und haben in den meisten Fällen sichere Arbeit vor Ort, oder haben mittlerweile das Rentenalter erreicht.
Mit Mitte 20 bist du aber gezwungen, und in Zukunft noch mehr, Arbeit und Wohnort zu wechseln. Die zur Verfügung stehende Quadratmeter-Zahl verringert sich, gerade in Städten, und wird immer teurer. Also rein logistisch ist da nichts mehr zu machen. Summa summarum... Tonträger sammeln ist Luxus für die heutige Generation.
Desweiteren werden sie nichts vermissen, da sie in einer digitalisierten Welt aufwachsen. Mittlerweile gehen die unter 20 jährigen so professionell damit um, das sie sehr wohl selektieren und mittlerweile weniger Zeit am Smartphone verbringen als die Generation vor ihnen. So zumindest meine Erfahrung. Und wenn die meine CD-Sammlung sehen kommt mittlerweile der Spruch: "...ökologisch gesund ist das aber auch nicht....".... äääähhh... richtig.
Ich denke wir sollten es einfach genießen, sind und waren wir doch eigentlich immer eine Minderheit.

Meine Großmutter war übrigens immer entsetzt über diese Taschenbücher mit Paperback. Das ist doch kein Buch! Minimum starker Karton in Leinen gebunden! In diesen schlapprigen Dingern kann ja nur Müll drin stehen! Wegwerfgesellschaft! ...das ist jetzt 40 Jahre her.
Ach und übrigens: ich hatte früher Spulentonband und später Kassettendeck. Die analoge Variante von Massenspeicherung auf möglichst kleinem Raum (gerade Spule). Ohne Cover...