Wow, jetzt habe ich viele Meinungen gelesen, hier ein paar Anmerkungen:
Ich bin Rentner und lebe und liebe mein Hobby. Beruflich war ich wirklich viel unterwegs und habe reichlich Länder bereist und mittlerweile überhaupt keinen Spaß mehr, mich an irgend einem Flughafen tummeln zu müssen. Mein "täglicher" Urlaub ist der lang ausgedehnte Spaziergang am Morgen (und Abend) mit den Hunden und meiner Frau. Verreisen (Kurztripp) dann, wenn es zu einem Konzert oder einer Plattenbörse geht.
Bei Benjamin von Stuckrad Barre las ich (sinngemäß), dass es Suchtmenschen gibt und bei realistischer Einschätzung stufe ich mich in diese Kategorie ein, glaube aber, meine "Sucht" steuern, kanalisieren zu können. Wie gesagt, dass Vinyl hat es mir angetan. Natürlich gibt es bestimmte Bereiche, die mich faszinieren. Einerseits liebe ich deutsche Liedermacher, der 60ziger, 70ziger und 80ziger Jahre; ich liebe den Blues in seinen vielschichtigen Varianten und "leichten" Prog Rock.
Täglich verbringe ich zwei bis drei Stunden intensiv mit meinen Platten; wasche das Vinyl, überarbeite die Cover usw., liste die Sammlung in einer eigens erstellten Datei und bei Discogs und suche nach immer wieder neuen Schätzchen. Habe dann meine Listen, mit denen ich über die diversen Märkte ziehe.
Aber: Ich sammle ausschließlich für mich. Es interessiert mich nicht, was nach mir mit dem ganzen Kram passiert. Meine Tochter, eine wirklich gute Musikerin mit einer wirklich tollen Stimme und einem Faible für "alte" Musik streamt ihre Dinge. Angesprochen darauf, ob sie später meine Sammlung übernehmen will, lehnte sie dankend ab.
Nun gut, momentan bin ich noch in einer körperlichen Verfassung, in der ich denke, so kann es noch eine Zeit weiter gehen.
Um es zusammenfassend zu sagen:
Für mich ist, hier Musik zu hören, während meine beiden Hunde auf der Couch schlafend neben mir liegen, ein tolles Gefühl, ein schönes Glücksgefühl, ein Gefühl der inneren Zufriedenheit.