Dafür, dass mein Zeitschriftenhändler schon dachte, die Ausgabe wäre komplett ausgefallen, ist das leicht verspätete Heft erstaunlich gut geraten. Da will ich mich auch nicht über das etwas labbrige Cover aufregen (dünnerer Umschlag?).
Dass angesichts der aktuellen Lage alles ein wenig durcheinandergeraten ist, kann ich auch niemandem anlasten. Der Artikel zu den bisherigen Auswirkungen der Corona-Krise auf das Musikgeschäft ist sehr gut recherchiert und aus verschiedenen Blickwinkeln beschrieben. Sicher, ein paar Dinge sind schon wieder überholt (Dezember 2019 als Ausbruchsdatum kann ja nicht stimmen, wenn es schon im November Covid-19-Fälle im Elsass gab), aber irgendwann muss halt Redaktionsschluss sein.
Dass Haken gerade jetzt ein Album namens "Virus" veröffentlichen, ist unglücklichstes Timing. Ich vermute mal, das wird nächstes Mal thematisiert?
Alan Tepper ist wie gewohnt für einige hysterische Lacher gut (der Frischegrade von Ramses II und die Frauen, die noch keine Tussen waren), schade finde ich, dass er bei "Rock 'Til You Drop" nicht erwähnt, dass die Liveaufnahmen von dem Weltrekord-Konzertmarathon 1991 stammen (aber ich hätte es auch gerne etwas prominenter auf der Verpackung gehabt). Klanglich finde ich die Stücke eigentlich ziemlich ordentlich, nur bei den Wembley-Tracks mangelt es etwas an Höhen. Allerdings weiß ich aus guter Quelle, dass eine komplette Dokumentation des Irrsinns in der Mache ist (auch auf DVD), und dafür werden dann hoffentlich alle Multitracks neu abgemischt. Das Studioalbum ist übrigens kaum komprimierter als die Original-CD, und deutlich dynamischer als das Remaster von 2006, hat aber leider trotzdem ein paar Macken.
Mit dem Rest muss ich mich später noch genauer auseinandersetzen.
Damit zu dem wohl von einigen Forumsmitgliedern schon erwarteten Kopfschüttel-Monolog.
"Ich weiß ganz sicher, dass die Erde kein sich drehender BalI in endloser Leere ist." Soso. Also, ich weiß, dass die endlose Leere sich irgendwo zwischen Steve Thorne Ohren befindet. Sorry, aber so einen hanebüchenen Quatsch habe ich auch schon lange nicht mehr gelesen....
Soll er doch mal mit Alexander Gerst sprechen, ob die Erde von der ISS aus wie eine Scheibe aussah. Und wie können sich die ganzen Satelliten in einer Umlaufbahn halten, wenn sie um etwas kreisen, das gar nicht (abgeflacht) kugelförmig ist? Das GPS, das jeder in Echtzeit nutzen kann, wird wohl auch durch Freimaurer vorgegaukelt? Was für ein Blödsinn...
Mit geeigneten Flugzeugen könnte man sicher auch kreuz und quer um die Erde fliegen (OK, dafür reicht wohl der Sprit nicht). Schon die ersten Weltumseglungen haben ganz klar bewiesen, dass die Erde keine Scheibe ist!
Wissenschaft bedeutet, Vermutungen mit Beweisen zu unterlegen und bereits bekannte Erkenntnisse immer wieder zu hinterfragen. Steve Thorne tut das nicht. Er glaubt (in seinen Worten: Er weiß.). Er hat eine Überzeugung, in die er sich irgendwie verrannt hat. Sein Ansatz ist dem einzig anwendbaren und verallgemeinerbaren diametral entgegengesetzt.
Und es ist eine Frechheit und Beleidigung für die Lebensleistung aller Mathematiker und Physiker, die Phänomene wie Gravitation (bzw. das, was sich für uns als Gravitation äußert, was ja eigentlich nur eine Krümmung der Raumzeit ist) schon seit Jahrhunderten erforschen, in Formeln fassen und per (mittlerweile unglaublich sensibler) Datenmessmethoden auch immer wieder belegen, solche Behauptungen aufzustellen. Er diffamiert damit die wohl klügste Berufsgruppe als Verein von Lügnern, obwohl es in den unterschiedlichen Disziplinen so viele Wissenschaftler gibt, die auch immer bereit sind, bereits Existierendes zu widerlegen (was aber nur selten geschieht, und z.B. ersetzen Einsteins Relativitätstheorie oder auch Schrödingers Quantenmechanik ja die Newton'sche Physik nicht wirklich, denn für unser Leben spielen beide kaum eine Rolle bzw. nähern sich den älteren Modellen so weit an, dass der Unterschied für uns nicht spürbar ist) - da ist es platterdings gar nicht möglich, irgendwelche fundamentalen Wahrheiten zu vertuschen, alleine aufgrund der schieren Menge an beteiligten Personen.
An demselben Problem scheitern übrigens auch die meisten anderen Verschwörungstheorien wie z.B. die angeblich nicht stattgefundene Mondlandung.
Ich bin leider auch schon mehrfach mit Leuten aneinandergeraten, die eine solche Weltsicht vertreten. Es gibt eine ganze Szene von Leuten, die den Klimawandel entweder leugnen oder behaupten, er sei natürlichen Ursprungs, inklusive selbst ernannter Experten, deren Beiträge regelmäßig von Klimawissenschaftlern seziert und widerlegt werden. Einer konfrontierte mich mit der Behauptung, es gäbe keinen Treibhauseffekt, da man diesen nicht im Labor nachweisen könnte, und es gäbe dazu auch irgendwelche Preisausschreiben von berühmten "Skeptikern". Irgendwann hab ich's dann kapiert:
Ich werde hier nach Strich und Faden verarscht! Da die Bedingungen im Labor gar nicht reproduzierbar sind (wer hat schon eine Sonne und eine kilometerdicke Atmosphäre in seinem Labor), handelt es sich um eine typische Nebelkerze, die nur dazu gedacht ist, schlichte Gemüter zu verwirren und den Eindruck zu erwecken, dass es den wissenschaftlichen Konsens gar nicht gäbe. Man muss da echt aufpassen, dass man nicht auf irgendwelche falschen Fährten hereinfällt.
Natürlich wirkt eine Kugel von den Ausmaßen unseres Planeten annähernd flach - das liegt in der Natur der Sache (so wie man an jede Kurve eine Tangente anlegen kann). So kann man ja auch eine Deutschlandkarte auf ein flaches Papier drucken, ohne dass es dabei nennenswerte Abweichungen bei den Längen bzw. Größenverhältnissen gäbe. Bei ganzen Kontinenten liegt die Sache schon anders.
Rant over.
Ja, da stimmt, allerdings kaufen die unserer Erfahrung nach nur bedingt das eclipsed. Egal, was auf dem Cover oder im Heft ist...
Huhu!
Tja, was war zuerst Ei oder Huhn. Vielleicht kaufen die jungen Eclipsed nicht, weil eben Beatles, Pink Floyd oder LED Zeppelin drauf sind.
Ich liebe Pink Floyd, die Beatles... Led Zeppelin sind nicht ganz so meins, weil ich v.a. Pages Gitarrenspiel nicht so mag.
Die Beatles auf dem Cover. Gähn...
Man hätte stattdessen ein Special zum 40ten von Rush's Permanent Waves bringen können.
Warum sind die neu gestalteten Rush-Covers alle so furchtbar hässlich?
Und dass die Box dank nicht auffindbaren Multitracks, also auch keinem 5.1-Mix, deutlich weniger Mehrwert gegenüber der 2-CD bietet als bei früheren Boxen, sei auch nicht unerwähnt.
Ich glaube, John Lennon wird mit seiner Yoko jetzt nur noch dadaistische Urschrei-Therapie vertonen.
Als Tears-for-Fears-Fan-und-damit-mit-Arthur-Janov-Vertrauter kann ich diesen mehrfach im Heft benutzten Begriff übrigens nicht so stehen lassen. Es heißt korrekt
Primärtherapie.
Es gibt da diese Kategorie der "Institutionen" von Musikern - es sind oft nicht die besten ihres Fachs wie eben auch Ringo, aber sie sind aus einem bestimmten Sound nicht wegzudenken bzw. haben mit ihren Eigenarten mit zu besonderen Aufnahmen beigetragen. Außer Ringo fällt mir da immer Charlie Watts ein. Er wurde mal befragt, wie er diesen einen so besonderen Rhythmus in einem Song geschafft hat. Charlie kratzte sich am Kopf und meinte nur, dass er es halt nicht besser hinbekommen habe. Es ist nicht immer das technisch super versierte oder uferlos inspirierte Spiel, es sind die Eigenheiten (Macken manchmal auch), einfach das menschliche Element, was eine Musik besonders macht. Ich mag Ringo on drums, aber er ist kein hervorragender Drummer. Ganz sicher nicht.
Und auch Watts ist nicht unfehlbar - "You Can't Always Get What You Want" hat er nicht hinbekommen (und es klingt live mit ihm auch irgendwie nicht richtig).
Aber wenn sogar Phil Collins die Parts von Ringo bei "A Day in the Life" lobt und meint, heutige Drummer könnten so etwas gar nicht mehr, kann der Herr Starkey nicht so schlecht sein.