Herzlichen Glückwunsch Caterina Valente
Eine richtige Legende des deutschen Showgeschäfts wird heute 90. Ich vermute mal, dass der eine oder die andere sich die Frage stellen wird, wer wird 90. Verständlich, den Caterina Valente hat sich bereits vor zwanzig Jahren aus dem Showgeschäft zurück gezogen und damit genau den richtigen Zeitpunkt gefunden, um den Status als Legende für immer aufrecht erhalten zu können.
Dabei, dies gestehe ich ein, war ich nicht immer von der Entertainerin angetan. Ich erinnere mich noch gut daran, dass in meiner Jugend keine Show ohne sie aus kam. Bevor bei Lou van Burg der finale goldene Schuss gesetzt wurde tanzte sie mit ihrem Bruder Silvio Franesco durch den Showteil und trällerte dabei ihre in Deutschland gewünschten Schlager als da sind „Wo deine Sonne scheint“, oder „Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu-Strand-Bikini“. Im „Hotel Victoria“ oder später der Vico-Torriani-Show war sie stets euin gefeierter Gast.
Um über Jahrzehnte diesen Erfolg zu haben; dafür tat die Künstlerin alles, sie trainierte eisern, überließ nichts dem Zufall. Sie war ein Perfektionistin. Wie gesagt, damals war Caterina Valente nichts für mich, doch damals war auch die Musik von Count Basie, Gilbert Becaud, Dean Martin oder Edmundo Ros nicht gerade das, was ich hören wollte.
Was die, aus einer Zirkusfamilie stammende überzeugte Europäerin und Pazifistin wirklich kann, liegt jenseits des Mainstreams, jenseits der Schlagerwelt. Valente war stets auf der Suche nach einem neuen Sound und sie entdeckte den Bosa Nova, den sie dann in unseren Breiten bühnentauglich präsentierte.
Wer wirklich einen kleinen Einblick in das Können von Caterina Valente erahnen will, sollte sich mit folgenden Langspielplatten befassen:
Caterina Valente Live mit dem Orchester Horst Jankowski (DECCA SLK 16626-P) mit einer tollen Interpretation von „Malaguena“ sowier einer deutsch gesungenen Version von „The Windmills of your mind“ (Wie sich Mühlen drehen im Wind).
Sweat Baby (London PS 536) mit dem Lennon/Mc Cartney-Song „We can work it out“sowie „Happy together“, „Ol´ Man River“ und „Blueberry Hill“.
Live mit dem Orchester Count Basie (Global Records 43 838 2)
1957 erschien „Plenty Valente“. Mit zwölf englischsprachigen Jazz- und Swing Standards, u.a. von Cole Porter. Diese LP ging in den 50err Jahren am deutschen Markt komplett vorbei und wurde 2002 neu aufgelegt unter dem Titel „Caterina Valente in New York“.
Um es kurz zu machen, ein wirklich große Künstlerin, die die große Bühne liebte und sich dennoch, wie anfangs erwähnt, bereits vor 20 Jahren von ihr zurück zog, wird heute 90. Herzlichen Glückwunsch!