Anhang anzeigen 21481
The White Buffalo – Year of the dark horse
The White Buffalo, im bürgerlichen Leben Jacob Aaron Smith, macht Musik, die irgendwie im Spannungsfeld zwischen Country, Folk und Americana liegt und von seiner markanten Stimme getragen wird.
Obwohl Smith seit Anfang der 2000er Jahre seinen Lebensunterhalt durch seine Musik bestreitet, gelang ihm der große Durchbruch durch die Fernsehserie „Sons of Arnachy“. Aufsehen erregte er dort mit seiner Interpretation von „House of the rising sun“, eingespielt mit der SOA-Hausband Forest Rangers und dem, die Serie abschließenden, Song „Come Join the Murder“. Danach nahm seine Karriere Fahrt auf. In Deutschland erhielt die dann noch einen Schub durch einen Auftritt von White Buffalo in der Unterhaltungsshow „Inas Nacht“ im Jahr 2018. Dort präsentierte er die Ballade „I got you“ aus seinem 2015er Werk „Love and the Death of Damnation“
Nun also „Year of the dark horse“. Mit diesem achten Album spannt der weiße Büffel einen Bogen zwischen den Jahreszeiten und Veränderungen im Leben. Sein Ziel, die für ihn ausgewählten und bereits eingangs erwähnten Genre-Schubladen zu verlassen. Dazu bietet er sein ganzes Können als Singer und Songwriter auf. Tatsächlich ist es ihm gelungen, ein tolles, abwechslungsreiches, in Teilen spektakuläres Album einzuspielen. Die einzelnen Songs berühren, gehen unter die Haut. In einigen Kritiken las ich, dass in diesem Album Einflüsse von Tom Waits, ELO oder Springsteen zu hören sind. Ich finde, wenn man Einflüsse hören möchte, hör man sie auch, für mich klingt Smith weiterhin nach dem weißen Büffel, der er schon immer war, kratzig, kantig und alles mit einer warmen Seele eingespielt und er bleibt auch nach diesem Album weiterhin in der der für ihn ausgewählten Genre-Schublade.
Die zwölf Songs wurden auf Vinyl gepresst, natürlich schwarz, es gibt aber auch Sondereditionen in blau und grau. Ich habe mich für die graue Version entschieden, frage mich aber trotzdem, was das soll. Das Cover ist äußerst geschmackvoll, doch dies ist man bei seien Alben sowieso gewohnt. Mutig und stark finde ich, dass bei der Gestaltung des Covers ganz auf einen Schriftzug, weder Albumtitel noch Namen des Interpreten, verzichtet wurde. Stocken lässt der Preis, hier wurde für diese LP, kein Gatefold, keine DLP, das obere Preissegment ausgewählt. Dies in einer Zeit, in der die Hörer/Innen ihr Geld wirklich zusammen halten müssen.
Zusammenfassen möchte ich festhalten, dies ist ein lohnendes Werk, einen Song, Hit der Marke „I got you“ mache ich nicht aus, doch es ist ein Album mit einer hohen qualitativen Dichte, welches in diesen Herbst und Wintertagen eine wunderbare wohlfühlende innere Wärme vermittelt.