Deutsche Bands aus den 80ern

Wenn ich mich so zurück erinnere, dann gibt es da einige deutsche Bands, die Anfang der 80er Jahre vielversprechende Musik gespielt haben, aber nie den großen Durchbruch geschafft haben. Englische Texte waren angesagt, denn deutsch war verpönt. Möglicherweise haben sie sich zu sehr an internationalen Bands orientiert, vielleicht hatten sie auch nur nicht ausreichend industrielle Lobby von den Labels, die hier in Deutschland ledigliche internationale Ableger waren.
z.B. Lake
Atlantis
Jane, Frumpy, Eloy, Joy und viele andere.
Die einen klangen nach Steely Dan, die anderen nach Deep Purple, aber die wenigsten konnten einen eigenen Stil etablieren, und wenn, dann war der nicht massentauglich.

Andere, die sich auf deutsche Texte einließen, waren deutlich und dauerhafter erfolgreich, wie Udo Lindenberg, Marius Müller Westernhagen, später Grönemeyer oder Heinz-Rudolf Kunze...

Welche englischsprachigen kennt Ihr noch aus den 80ern?
 
Atlantis find ich sehr gut!! Danke fürs ins Gedächtnis rufen! Überhaupt alles was Inga gemacht hat... darf und sollte man immermal wieder rauskramen.

Bin sonst nicht so der 80er Spezi, schon gar nicht Deutschland (eher US-Metal/UK-Synthi/Postpunk und aus Deutschland eher nur Foyer Des Artes, haha), würde aber gern mehr Neues (im Sinne von den Bands, die damals nicht in der Bravo waren) entdecken ;)!

Ansonsten klangen für mich auch in den 70ern die meisten deutschen Bands wie ein Versuch Deep Purple nachzuahmen, sorry find ich sehr vieles in großen Teilen, eher ziemlich mau... wo ich wieder mal dieses Ding *Erfolg/Durchbruch* (-sversuch) anprangern könnte... wenn die Leute nur freier Musik machen könnten... aber oft muss man ja auch Geld verdienen und was dabei oft rauskommt, naaaaa ja...


Ich glaub die 80er waren auch eher so ne Phase für Synthikram, weniger so der traditionelle "Classic Rock". Find ich am Ende auch gut, sowas wie diese hier find ich auch scharf...

 
Eine meiner Lieblingsbands aus den 80gern - Kowalski. und ja, der Sänger war dann Jahre später ich glaube Soko Kölsch. Die Konzerte waren recht intensiv ;)

 
Ego On The Rocks, das Projekt von Detlev Schmidtchen und Jürgen Rosenthal nach deren Ausstieg bei Eloy. Leider nur ein Album ("Acid in wounderland", 1981), aber dafür ein verdammt gutes ! Allerdings größtenteils instrumentale Musik.

 
Shaa Khan aus Duisburg. Sehr proggig und rockig. Sie hatten mit "Someone's Calling" sogar einen kleinen Hit, der damals in der Schlagerrallye im WDR oft gepielt wurde.

 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe ja eine besondere Affinität zu der Wittener Band Faithful Breath, die über die Jahre eine bemerkenswerte stilistische Metamorphose hinlegte: Spielte man zu Anfang der Karriere noch lupenreinen Symphonic Prog, entwickelte man sich über (bisweilen noch angeproggten) Hardrock hin zu lupenreinem Heavy Metal im Accept-Stil.

Stellvertretend zwei Beispiele, größer könnten die Gegensätze kaum sein:

1974

1984


Und dazu gab es auch noch kurioses, wie die deutschsprachige Single "Die Mörderbiene" aus dem Jahre 1981:



Ich liebe die Band einfach, genauso wie die eher im Speed-/Thrash Metal agierende FB-Nachfolgetruppe Risk, die von 1987-93 existierte. Beide sind heute leider zu Unrecht ziemlich in Vergessenheit geraten.


Langweilig wurde es bei Faithful Breath / Risk jedenfalls nie.
 
Was Faithful Breath betrifft kann ich dem nur beipflichten. Da werden wesentlich langweiligere Truppen aus jener Zeit hochgejubelt. Hab davon die polnische Pressung, also sie waren schon über die Grenzen hinweg bekannt. Allerdings war das Cover von "Princess in Disguise" doch eher zum weglaufen. Aber hier geht's ja auch nicht um bildende Kunst...
 
Nun wunder ich mich ja fast ein bisschen, dass Grobschnitt noch nicht genannt wurde (oder habe ich zu oberflächlich hingeschaut :confused:). Die habe ich Ende der 80er in einer fürchterlichen Location in Dortmund gesehen - ständig waren Band, Publikum und Betreiber in Sorge, dass dank Pyro, Flex und was die sonst noch am Start hatten die Hütte abfackelt.....
 
Ach ja, gerade heute hat mir ein Kollege von einer Band erzählt, die er früher sehr gerne gehört hat:
Spartacus.jpg

Da die bis 1980 aktiv waren, passt es hier so gerade noch.....
 
Ich hätte auch noch das Evans / Hanselmann-Album "Stonehenge" (von 1980) anzubieten, welches ich persönlich sehr geil finde. Natürlich die Originalversion und nicht diese seltsame und veränderte Neuauflage von vor ein paar Jahren. Irgendwo zwischen Symphonic Prog, Art Pop und AOR einzuordnen. Wenn man Alan Parsons mag, wird man auch an dieser tollen Scheibe Freude finden.



Ebenfalls stark ist aus meiner Sicht auch das einzige Album der sauerländischen Prog- bzw. Krautrockformation Werwolf. Die Band existierte zwar schon seit den 70ern, aber "Creation" erschien erst 1982. Klang trotzdem schon damals, als wenn die Zeit stehen geblieben wäre. Geht teilweise ein wenig in Richtung Eloy, Neuschwanstein und Konsorten. Klassischer, eher symphonischer Prog Rock halt. Ich mochte die Scheibe immer außerordentlich gerne.

 
Firehorse, das kurzlebige Bandprojekt von ex-Eloy / Jane-Keyboarder Manni Wieczorke, hat auch kaum Beachtung gefunden und wird heute regelmäßig übergangen. Dabei ist das einzige Album "On the wind" (1980) durchaus nicht schlecht und dazu recht abwechslungsreich geraten. Wenn auch keine Inselscheibe, doch zumindest überwiegend gutklassig.

 
Die Spliff Radio Show hab ich oft gehört (danach war´s dann auch mit Spliff vorbei), völlig sarkastisch und man hört die Tubes als Vorbilder (mal mit Remote Control vergleichen)

 
Hab ich heute relativ erstaunt festgestellt das Inga Rumpf tatsächlich auch einige Solo LPs gemacht hat. Lag in der Deutschrock-"Wühlkiste", stehen aber englische Titel drauf...
 
Fargo hatten wir auch noch nicht. Zwar auch schon in den frühen Siebzigern in Hannover gegründet, erschienen ihre vier LPs aber erst zwischen 1979 und 82, also mit Schwerpunkt in den beginnenden Achtzigern. Aus der Asche von Fargo ging ja 1983/84 die Heavy Metal-Formation Victory hervor.

Fargo gingen zwar auch schon in Richtung Hardrock, waren aber noch eine ganze Ecke melodieorientierter und zahmer als Victory und auch stilistisch in ihrem Rahmen etwas vielseitiger. Ich finde immer, bei der Musik von Fargo schwingen viele positive Vibes mit.



 
Ebenfalls stark ist aus meiner Sicht auch das einzige Album der sauerländischen Prog- bzw. Krautrockformation Werwolf. Die Band existierte zwar schon seit den 70ern, aber "Creation" erschien erst 1982. Klang trotzdem schon damals, als wenn die Zeit stehen geblieben wäre. Geht teilweise ein wenig in Richtung Eloy, Neuschwanstein und Konsorten. Klassischer, eher symphonischer Prog Rock halt. Ich mochte die Scheibe immer außerordentlich gerne.


Ja, eine ganz, ganz wunderbare Scheibe........auf die ich übrigens erst durch das eclipsed Heft aufmerksam geworden bin. Danke dafür.
 
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