Habe nachgedacht, also hier, nicht erst morgen sondern heute, ein paar Zeilen zum Song:Ich mutiere ja bekanntermaßen ab und an zur Nachteule. Und als solche krame ich ganz gerne in den tiefsten Tiefen meiner Bestände.
Diesmal ist ein Dings herausgekommen, daß mir mal sehr viel bedeutete.....und es immer noch tut. Und es gibt dann auch noch einen traurigen Anlass, das Teil mal wieder rauszukramen.
Anfang der 1980er Jahre hatte ich noch einen Plattendreher besessen und ich kaufte mir diese Schallplatte. Und nach dem Kauf hörte ich das Teil wirklich rauf und runter.
Die hebräische Genesis-(Kurz)geschichte ist übrigens von Friedrich Schütter gesprochen.
Den Track möchte ich gerne an Jester.D weiterreichen.....bin gespannt, was er dazu meint und schreibt.
Chris Evans & David Hanselmann „Genesis“
Das zu besprechende Musikstück „Genesis“ ist aus dem Album „Stonehenge“, welches 1980 von Chris Evans und David Hanselmann veröffentlicht wurde. Wenn ich mir so die Vita beider Musiker bei Wikipedia anschaue und nichts von diesem Album gewusst hätte, wäre eine Auseinandersetzung, insbesondere mit David Hanselmann, nicht erfolgt. Spätestens wenn ich gelesen hätte, dass er an diesem unsäglichen Gottlieb Wendehals Ohrwurm beteiligt war, wäre Schluss gewesen. Nun ist es aber so, dass ich mir zunächst das Album „Stonehenge“ angehört habe und dieses Album hat mich neugierig gemacht.
Nun muss ich festhalten, dass ich mir das komplette Album über einen Streamingdienst angehört habe und dort stand das Album in der Version Juli 2013 zur Verfügung. Hierzu sollte man jedoch wissen, dass Hanselmann und Evans das Prog Rock-Album „Stonehernge“ 1980 erschufen. Diese Version des Werkes erhielt auch auf dem Jazz Festival in Montreux die Auszeichnung „Grand Prix du Disque“. Diese Auszeichnung reichte allerdings nicht, um das Werk, welches wirklich viele brutal gute Elemente vereint, durchstarten zu lassen. Okay, irgendwie ist es ein Konzeptalbum und irgendwie auch nicht. Ich habe mir erst gar nicht die Mühe gemacht, mich mit dem geschichtlichen Hintergrund und den Texten auseinanderzusetzen. Mir reichte die Musik und die sprach mich an. Das Ding ging also nicht wie erhofft ab und so erfolgte 2013 eine Neuauflage. Das mittlerweile 42 Jahre alte Werk wurde neu gemischt und mit zusätzlichem Material versehen. Die Reihenfolge der Stücke wurde verändert und der ursprüngliche Prog-Rock-Charakter kam ein wenig abhanden. Ursprünglich hatte das Album neun Stücke, 2013 waren es dann 14 Tracks. Hier zu besprechen ist das Stück „Genesis“, in der 2013er Fassung der Opener, 1980 ist das Stück in der Songliste an sechster Stelle gelistet (ich vermute, dass mit diesem Track die zweite LP-Seite eröffnet wird. Genaueres könnte ich erst sagen, wenn ich die georderte Original-LP vorliegen habe).
Warum mir, als nicht gerade Prog-Rock-Liebhaber, das Gesamtwerk gefällt, ist schnell erklärt. Für mich ist diese Musik solider AOR-Rock, verständlich, nachvollziehbar, nicht so verkopft, dass mir der Zugang verwehrt bleibt. Darüber hinaus ist das Werk verdammt vielfältig. Mittelalterliche Folk-Elemente kommen ebenso zum Tragen wie klassische Gedichte und in „Genesis“ eben auch Sprechphasen in Hebräisch.
Wie gesagt, ich umgebe mich hier nicht mit dem Hauch des Psyeudo-Intellektuellen, ich habe lediglich die Musik auf mich wirken lassen und die ist gerade in „Genesis“ äußerst vielfältig. Allein das Meeresrauschen, das entstehende Gewitter verspricht Spannung und baut gerade in der neuen Zusammenstellung einen prickelnden Spannungsbogen auf. Die dann gesprochenen hebräischen Sätze versprechen weitere Spannung und die wird dann auch richtig klasse (professionell) aufgebaut, ja, es entwickelt sich ein bombastischer Sound, der fesselt (wenn man es zulässt) und dabei nie überfrachtet klingt. Bevor der Spannungsmoment dann aber zu kippen droht, wird der Bombast heraus genommen und in einem zweiten Auflauf neu, mit weiteren Stilelementen aufgebaut. Wie ich finde sehr gut, sehr abwechslungsreich gestaltet.
Mich packt der Song vom ersten bis zum letzten Moment; vielleicht mit einer kleinen Einschränkung. Der Schluss kam etwas überraschend, irgendwie hätte ich ihn mir anders gewünscht, allerdings kann ich nicht genau sagen wie.
Kurzum, ich habe mir das Teil nun mehrfach angehört und es macht immer noch Spaß. Allerdings schalte ich jetzt nach dem letzten Satz aus, weil ich mir die Spannung noch ein wenig bis zum Eintreffen der LP erhalten möchte.
Ach so; über Chris Evans und David Hanselmann habe ich jetzt nichts gesagt, respektive geschrieben, könnt ihr aber alles bei Wikipedia nachlesen und euch euer eigenes Bild machen.
Mir gefällt dieses Werk, ein Fan von Evans & Hanselmann werde ich erst einmal nicht.
Ich möchte an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen, dass Chris Evans am 03. Juni 2022 (also vor knapp zwei Wochen) an seinem letzten Wohnsitz in Hamburg nach langer Krankheit im Alter von 82 Jahren verstarb.
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