Der Sinn und Zweck soll doch hier auch das Erkunden unbekannter Musik sein.Könnte zu neuzeitlich sein für unseren Wald und Wiesenfreund![]()
Komm raus aus Deiner Schmusedecke.
Der Sinn und Zweck soll doch hier auch das Erkunden unbekannter Musik sein.Könnte zu neuzeitlich sein für unseren Wald und Wiesenfreund![]()
Meine Schmusedecke wird seit 6 Uhr vonDer Sinn und Zweck soll doch hier auch das Erkunden unbekannter Musik sein.
Komm raus aus Deiner Schmusedecke.![]()
Lt. discogs die russische Version.
Das nächste Stück ist für den @Waldmeister !
OIO: Almeria vom Album Anima 1991
Schön dass es Dir gefallen hat. Der Sound ist so typisch für die Zeit.nun ja, die produktion ist mir in der tat zu modern, was aber keine grosse überraschung sein dürfte. insgesamt gefällt mir der song dennoch. diese spezielle, fast rituelle dynamik die am anfang erzeugt wird, hat z.b. definitiv seinen reiz, sie zieht sich danach auch durch den rest des songs, wenn auch teils etwas dezenter. danach setzt eine flöte ein, die sich auch gut einfügt. den gesang, der danach dazukommt, finde ich wirklich angenehm, der refrain ist mir dann vielleicht etwas zu hymnisch (bei refrains generell gibt es bei mir die unterschiedlichsten bewertungen, da gibts ganz tolle aber auch solche, die ich am liebsten ganz löschen würde, natürlich auch bei sehr geschätzten bands) aber um ehrlich zu sein konnte er mir beim zweiten anhören schon besser gefallen.
die musik erinnert schon an das, was man allgemein als keltisch bezeichnet und erzeugt eine sehr ähnliche atmosphäre. es scheint eine baskische band zu sein, die sprache kam mir auch gleich bekannt vor. baskische und keltische musik finde ich in der tat irgendwie klanglich verwandt; das können natürlich auch konvergente, unabhängige entwicklungen sein denn soweit ich weiss sind die keltischen sprachen nicht mit der baskischen verwandt. infos über oio findet man nicht soo viele. das artwork des 91er albums finde ich sehr gelungen:
also alexboy, danke dir nochmal für das stück. jetzt werd ich dann überlegen, wen ich "beglücken" darf. oder eher beunglücken? hahaha![]()
Lt. discogs die russische Version.
Das nächste Stück ist für den @Waldmeister !
OIO: Almeria vom Album Anima 1991
so, mein song geht an einen gewissen jüngling mit feschen haaren und sonnenbrille... @Andie Arbeit
das hier wäre er:
Oha, gehörte hatte ich von den Hippies schon mal. Scheint eine riesige Kommune zu sein. Erstmal Post verteilen und dann darüber nachdenken.Vor zwei Jahren sah ich ein Konzert der 17 Hippies, dass mir sehr gefallen hat. Daher mache ich es für @DerGrobeWestfale einfach:
Davy Graham – Both sides now
Der Song „Both sides now“ erschien, gesungen und interpretiert von Davy Graham 1968 auf der LP „Large as life and twice as natural“ sowie im gleichen Jahr als Single. Der Joni Mitchell-Cover ist der Opener der bei London Records respektive Decca erschienenen LP.
Davy Graham verstarb 2008 68jährig in London an Krebs. Zuvor machte er sich in den 60er Jahren einen Namen durch sein exzellentes Gitarrenspiel, er zählt zu einer der einflussreichsten Gitarristen der Folk- und Pickingszene. Nachzulesen ist, dass er sich nach einer Reise nach Marokko durch die Klänge der Oud beeinflussen ließ und diese Klänge auf sein Gitarrenspiel übertrug.
Insoweit ist die 1968 veröffentlichte LP hochinteressant, denn die gerade erwähnten Elemente seiner Gitarrentechnik kommen hier voll zum Tragen. Beste Beispiele hierfür sind „Jenra“ sowie das die erste LP-Seite abschließende „Sunshine Raga“ aber auch „Blue Raga“.
Warum Graham den Joni Mitchell-Cover als Einstieg wählt, weiß ich nicht (passt aber perfekt), denn auch hier sind bereits die ersten Gitarrensequenzen (47 Sekunden) orientalisch/indisch geprägt. Diese Sequenzen erzeugen eine knisternde Spannung, die den/die Zuhörer*In packt, fesselt. Für mich hat dies etwas Mystisches. Ob ich wollte oder nicht, ich musste mich direkt auf diesen Song einlassen. Der dann aus der Ferne mit viel Hall einsetzende Gesang, zunächst ohne Worte, unterstreicht diesen mystischen Faktor sorgt dafür, dass dieser extreme Spannungsbogen aufrecht erhalten bleibt.
Nach knapp zweieinhalb Minuten endet der Eröffnungsteil, Graham steigert das Tempo, steigt gesanglich in den Text ein. Die energiegeladene Spannung bleibt, doch irgendwie ist dieser Wechsel wie eine Erlösung, eine Befreiung, der Sänger entlässt den/die Zuhörer*Ìn aus der zuvor festen Umklammerung. Weitere Instrumente steigen ein, der Gitarrist „rutscht“ ein wenig zur Seite, lässt zunächst den Becken und im weiteren Verlauf dem gesamten Schlagwerk mehr Raum.
Dieser Song bietet eine Palette von Spannungselementen; für mich ist es der reine Wahnsinn. Ein sechsminütiger Song, der nur so dahin fließt.
Aber
Diesen Song für sich allein zu sehen, wäre ein Frevel, er ist Einstieg und Teil eines Ganzen. Das Ganze ist ein gigantisches Album flockiger, orientalischer Klänge, bluesigem Picking und einer Vielzahl von rasanten Rhythmen.
Bei meinen Recherchen zu „Both Sides now“ las ich, dass dieser Cover des Mitchell-Songs zu eine der erhebensten Versionen dieses Liedes zählt. Diese Aussage bringt es auf den Punkt.
Es ist der 31. August 2021, 3:21 Uhr, bis zum Morgenkaffee bleiben mir noch zweieinhalb Stunden, eine Zeit die ich mit einer Playliste füllen werde: Davy Graham, Joni Mitchell, John Martyn und Donovan.
Ja, mich hat dieser Song gepackt, gefesselt und inspiriert. Danke an @Waldmeister für diesen tollen Tipp.
P.S.:
Der Jüngling ist ein alter Sack, die Haare sind zerzaust und vor allen Dingen grau aber vielleicht eine kleine Verbeugung an eine Zeit in meinem Leben, die spannend und gut war, vielleicht 1968 begann...
...und irgendwie noch immer ihre Fortsetzung findet.
So unterschiedlich. Ich war nach 15 Sekunden so etwas von begeistert. Habe den Song mittlerweile gefühlt duzendfach gehört.Wieder toll beschrieben. Der Song selbst geht aber nicht so an mich, da dieser Eröffnungspart für mich eine zähe Angelegenheit war. Danach wird es flüssiger.
So, nun also ein paar Worte zu den 17 Hippies aus Berlin. Das sind zwar nur 13(möglicherweise mit 4 Ersatzspielern auf der Reservebank). " die auf überwiegend akustischen Instrumenten Musikstile aus aller Welt mit Rock- und Popmusik verbindet. Wieso weshalb bekomme ich so einen Titel zugeschustert. Da möchte mich doch jemand ärgern. Also fix ein paar hämische Worte formuliert und gut ist.
Nein, meine Baustelle wird das dauerhaft nicht. So ehrlich muss ich sein. Aber, ich muss andererseits auch zu mir ehrlich sein. Der Titel hat Atmosphäre, lebt von der Sängerin und ihrer Art des Vortrags eines Textes, der dank des unaufgeregten Gesangs seine Wirkung entfaltet. Unterstützt durch eine musikalische Mischung die irgendwo zwischen Klezmer und Sinti Einflüssen anzusiedeln ist. Laienhaft geschrieben. Alles in allem, ein Titel der gefällt und vielleicht höre ich nun auch mal öfter rein.
Spontan fallen mir die 17 Hippies als Soundtrack und Akteure bei Andreas Dresens Film "Halbe Treppe" ein; musikalisch bin ich da eher beim Groben; ich hatte sie live auf dem Herzberg gesehen 10.000 Alt- u. Junghippies, 17 Nicht-Hippies auf der BühneSchön geschrieben. Finde ich immer prima, wenn man bereit ist über den Tellerrand zu schauen.
Erstmal schön geschrieben. Allerdings lag ich mit meiner Einschätzung vollkommen falsch. Ich dachte, dies wird eine ganz leichte Nummer. So kann man sich täuschen.So, nun also ein paar Worte zu den 17 Hippies aus Berlin. Das sind zwar nur 13(möglicherweise mit 4 Ersatzspielern auf der Reservebank). " die auf überwiegend akustischen Instrumenten Musikstile aus aller Welt mit Rock- und Popmusik verbindet. Wieso weshalb bekomme ich so einen Titel zugeschustert. Da möchte mich doch jemand ärgern. Also fix ein paar hämische Worte formuliert und gut ist.
Nein, meine Baustelle wird das dauerhaft nicht. So ehrlich muss ich sein. Aber, ich muss andererseits auch zu mir ehrlich sein. Der Titel hat Atmosphäre, lebt von der Sängerin und ihrer Art des Vortrags eines Textes, der dank des unaufgeregten Gesangs seine Wirkung entfaltet. Unterstützt durch eine musikalische Mischung die irgendwo zwischen Klezmer und Sinti Einflüssen anzusiedeln ist. Laienhaft geschrieben. Alles in allem, ein Titel der gefällt und vielleicht höre ich nun auch mal öfter rein.
Punkroiber - Schöne Stadt
Ich bin platt. Da war eine Rezension zu einem einzigen Titel der in einem Rutsch Punk/Oi/irgendwelchen Crossover ordentlich stutzt. Gut so! Punkroiber mögen sich nicht so ernst nehmen wie die schweren Geldsäcke von Green Day, Fun Punk isn`t funny. Es gibt auch keine greifbare textliche Botschaft, die eine Weisheit oder Lebensbotschaft transportiert. Haben sich alle ex-Punker*innen, Mitläufer die heute brav das Geld verdienen in dem Etablissement das damals verachtet wurde, sich lediglich den Luxus der Jugend geleistet, aufmümpfig zu sein am Wochenende und am Montag brav in die Arbeit zu trotten, geleistet? Ja! Den Trugschluss dem verhassten Spießbürgertum ordentlich ans Bein zu pissen, weil Iro und Omas Stricknadel in der linken Arschbacke so cool sind, gleich mit dazu.Mein erster Gedanke: Lustfinger. Nur nicht so Hochglanz, sondern Strassen-Oi-Rotz. Ein guter Freund, überzeugter Punk Fan der ersten Stunde (er war schon bei der Geburt von MC5 dabei), meinte mal zu mir: Punk ist keine LP, und schon gar keine CD. Punk ist, wenn überhaupt, eine billig aufgenommene, selbstproduzierte Single, live im Studio abgerotzt, privat gepresst und veröffentlicht, eingesteckt in einer primitiven Schwarz-Weiss Hülle. Alles andere ist Kommerz-Wichs. So ganz unrecht hatte er nicht, und auch wenn mein Kumpel von damals längst das Zeitliche gesegnet hat und inzwischen irgendwo im Nirvana Radau macht, so haben seine Worte für mich bis heute ein gewisses Gewicht. Vom Ur-Punk (das war, als sich all die 77er Strassenjungs noch die Windeln vollkackten) ist nichts übrig geblieben. Malcolm McLaren hatte recht: "The popularity of punk rock was, in effect, due to the fact that it made ugliness beautiful". Als die ersten Punker Geld verdienen wollten, hiessen sie Dictators, New York Dolls und kamen aus Amerika, wo schon der Ur-Punk erfunden wurde. If in doubt, ask Iggy. Da hatte der Punk schon alles Pulver verschossen.
Dann kamen die Kommerzhelden, nach Strategie am Reissbrett definiert: Hässlich, untalentiert, laut und destruktiv. Die Sex Pistols sollten es richten. Taten sie auch: Aus Johnny Rotten wurde der handzahme (und inzwischen nur noch peinliche) John Lydon, Sid Vicious meuchelte erst seine Nancy, bevor er sich selbst ins Nirvana blies. Und dann ? War da noch was ? Ach so ja - back to the States: Kurt Cobain: der Inbegriff des kaputten Kids - steinreich und zu blöd, das Leben zu geniessen: Schiesst sich die Birne vom Hals. Okay, bis hierhin kann ich den Punk einigermassen nachvollziehen, danach verschwimmen die Grenzen. Alles verwässert, wird konsumierbar, der ganze Strassendreck ist weg, man geht pfleglich mit den Instrumenten um, lernt sie gar korrekt zu stimmen und zu spielen und macht einen auf dicken Maxe bei Aufnahme, Mixdown und Produktion. Was daraus entsteht ? Jupp, genu - die totesten Hosen, die man sich über den blankpolierten Arsch ziehen kann.
In dieser Phase des wiedererweckten, wiedererweckten und nochmal wiedererweckten 'Punk' gibt es kein Halten mehr vor allem, was irgendwie mit Geldmachen zu tun hat: Teure Punk-Klamotten aus der 'In'-Boutique, clevere Bandmanager, perfekt klingende CD-Veröffentlichungen und siehe da, plötzlich sind es nicht mehr die Musiker und Bands, die naiv und unwissend sind: Jetzt sind es die Käufer. Und die kaufen dankbar jeden Mist, der produziert wird. Das gilt sowohl für den Pop, wie für den Punk. Alles, was jetzt irgendwie nach Blink-182, Sum 41, Good Charlotte oder Less Than Jake klingt, ist Punk. Ein guter Moment, sich dauerhaft auszuklinken und nach neuen musikalischen Ufern Ausschau zu halten. Ich bleibe lieber bei Anti Flag und den ganzen SST Bands hängen.
Was ich damit sagen will: Punk ist der vermutlich toteste Musikstil von allen. Tot wie Sid Vicious, zerstochen wie Nancy Spungen. Und das seit ungefähr 1978. Es gibt nur ein klitzekleines Problem: Warum hallt ein Musikstil, der vor allem durch künstlerische Unbedarftheit und qualitativem Unterdurchschnitt zu glänzen vermochte, so lange nach ? Warum müssen wir uns heute noch mit diesem...äh....sinnlosen Krach herumschlagen ? Na, weil die Welt eben nicht besser geworden ist. Weil Vieles heute noch verkackter ist als damals in den fetten 70er Jahren. Mir kommt es manchmal so vor, als wären die aktuellen, eben begonnenen 20er Jahre der perfekte Nährboden für Punk. Ueberall brodelt es: in der Gesellschaft, beim Klima, in der Politik. Ich wünschte mir heute Punk Bands mit Namen wie The Öko Killers oder Fat Scum Party.
Oder Punkroiber ? Ja, warum nicht. Die Texte sind wie damals, und sie gelten heute noch. Die PunkrOIber - mehr Oi! geht nicht. Ich höre da die seligen Vibrators heraus, aber auch der Spirit von Eddie And The Hot Rods hallt hier nach. Und das aus Jena. Kaum vorstellbar. Oder eben doch: Ist Jena nicht irgendwo im Osten ? Diesem Schland-Bereich, der noch immer weniger verdient und über den man immer noch hinter vorgehaltener Hand ätzende und völlig deplatzierte Witze macht ? Ist das nicht dort, wo all die braune Kacke besonders am dampfen ist ? Würde man - wenn überhaupt - denn nicht genau dort den Punk noch Ernst nehmen, ihn für relevant halten ? Ich tu das. Ich finde den Song gut, den Text gut und ich finde den Sound gut. Ueberproduziert ist heute eh fast alles, das kann ich verschmerzen. Was ich nachwievor zum Kotzen finde ist, dass es solche Bands und solche Musik heute immer noch geben muss. Wo uns doch all die geschniegelte Polit-Intelligenzia quer durch die Parteienlandschaft gerne weismachen will, wie gut wir es in Deutschland doch haben, und wie wichtig jetzt Aufbruch ist. Aufbruch wohin ? Irgendwo hin, wo es denen besser geht, die eh schon immer genug hatten ? Oder vielleicht doch endlich mal dorthin, wo die Ur-Punks sich schon immer gesehen haben ? Das wäre dann links. Und zwar dort, wo weit und breit kein rechts mehr zu sehen ist, aber auch nicht die verwässerte Mitte.
Punkroiber machen nicht den besten Punk. Das macht heute eh keiner mehr, denn der Punk ist wie gesagt tot. Aber die Art und Weise des Ausdrucks - das brauchen wir heute dringend und mehr denn je. Insofern: Alles wird gut - oder wie der Waldmeister frotzeln würde: 'ich meine natürlich schlecht'. Cavillatio contra stultitiam.
Mein erster Gedanke: Lustfinger. Nur nicht so Hochglanz, sondern Strassen-Oi-Rotz. Ein guter Freund, überzeugter Punk Fan der ersten Stunde (er war schon bei der Geburt von MC5 dabei), meinte mal zu mir: Punk ist keine LP, und schon gar keine CD. Punk ist, wenn überhaupt, eine billig aufgenommene, selbstproduzierte Single, live im Studio abgerotzt, privat gepresst und veröffentlicht, eingesteckt in einer primitiven Schwarz-Weiss Hülle. Alles andere ist Kommerz-Wichs. So ganz unrecht hatte er nicht, und auch wenn mein Kumpel von damals längst das Zeitliche gesegnet hat und inzwischen irgendwo im Nirvana Radau macht, so haben seine Worte für mich bis heute ein gewisses Gewicht. Vom Ur-Punk (das war, als sich all die 77er Strassenjungs noch die Windeln vollkackten) ist nichts übrig geblieben. Malcolm McLaren hatte recht: "The popularity of punk rock was, in effect, due to the fact that it made ugliness beautiful". Als die ersten Punker Geld verdienen wollten, hiessen sie Dictators, New York Dolls und kamen aus Amerika, wo schon der Ur-Punk erfunden wurde. If in doubt, ask Iggy. Da hatte der Punk schon alles Pulver verschossen.
Dann kamen die Kommerzhelden, nach Strategie am Reissbrett definiert: Hässlich, untalentiert, laut und destruktiv. Die Sex Pistols sollten es richten. Taten sie auch: Aus Johnny Rotten wurde der handzahme (und inzwischen nur noch peinliche) John Lydon, Sid Vicious meuchelte erst seine Nancy, bevor er sich selbst ins Nirvana blies. Und dann ? War da noch was ? Ach so ja - back to the States: Kurt Cobain: der Inbegriff des kaputten Kids - steinreich und zu blöd, das Leben zu geniessen: Schiesst sich die Birne vom Hals. Okay, bis hierhin kann ich den Punk einigermassen nachvollziehen, danach verschwimmen die Grenzen. Alles verwässert, wird konsumierbar, der ganze Strassendreck ist weg, man geht pfleglich mit den Instrumenten um, lernt sie gar korrekt zu stimmen und zu spielen und macht einen auf dicken Maxe bei Aufnahme, Mixdown und Produktion. Was daraus entsteht ? Jupp, genu - die totesten Hosen, die man sich über den blankpolierten Arsch ziehen kann.
In dieser Phase des wiedererweckten, wiedererweckten und nochmal wiedererweckten 'Punk' gibt es kein Halten mehr vor allem, was irgendwie mit Geldmachen zu tun hat: Teure Punk-Klamotten aus der 'In'-Boutique, clevere Bandmanager, perfekt klingende CD-Veröffentlichungen und siehe da, plötzlich sind es nicht mehr die Musiker und Bands, die naiv und unwissend sind: Jetzt sind es die Käufer. Und die kaufen dankbar jeden Mist, der produziert wird. Das gilt sowohl für den Pop, wie für den Punk. Alles, was jetzt irgendwie nach Blink-182, Sum 41, Good Charlotte oder Less Than Jake klingt, ist Punk. Ein guter Moment, sich dauerhaft auszuklinken und nach neuen musikalischen Ufern Ausschau zu halten. Ich bleibe lieber bei Anti Flag und den ganzen SST Bands hängen.
Was ich damit sagen will: Punk ist der vermutlich toteste Musikstil von allen. Tot wie Sid Vicious, zerstochen wie Nancy Spungen. Und das seit ungefähr 1978. Es gibt nur ein klitzekleines Problem: Warum hallt ein Musikstil, der vor allem durch künstlerische Unbedarftheit und qualitativem Unterdurchschnitt zu glänzen vermochte, so lange nach ? Warum müssen wir uns heute noch mit diesem...äh....sinnlosen Krach herumschlagen ? Na, weil die Welt eben nicht besser geworden ist. Weil Vieles heute noch verkackter ist als damals in den fetten 70er Jahren. Mir kommt es manchmal so vor, als wären die aktuellen, eben begonnenen 20er Jahre der perfekte Nährboden für Punk. Ueberall brodelt es: in der Gesellschaft, beim Klima, in der Politik. Ich wünschte mir heute Punk Bands mit Namen wie The Öko Killers oder Fat Scum Party.
Oder Punkroiber ? Ja, warum nicht. Die Texte sind wie damals, und sie gelten heute noch. Die PunkrOIber - mehr Oi! geht nicht. Ich höre da die seligen Vibrators heraus, aber auch der Spirit von Eddie And The Hot Rods hallt hier nach. Und das aus Jena. Kaum vorstellbar. Oder eben doch: Ist Jena nicht irgendwo im Osten ? Diesem Schland-Bereich, der noch immer weniger verdient und über den man immer noch hinter vorgehaltener Hand ätzende und völlig deplatzierte Witze macht ? Ist das nicht dort, wo all die braune Kacke besonders am dampfen ist ? Würde man - wenn überhaupt - denn nicht genau dort den Punk noch Ernst nehmen, ihn für relevant halten ? Ich tu das. Ich finde den Song gut, den Text gut und ich finde den Sound gut. Ueberproduziert ist heute eh fast alles, das kann ich verschmerzen. Was ich nachwievor zum Kotzen finde ist, dass es solche Bands und solche Musik heute immer noch geben muss. Wo uns doch all die geschniegelte Polit-Intelligenzia quer durch die Parteienlandschaft gerne weismachen will, wie gut wir es in Deutschland doch haben, und wie wichtig jetzt Aufbruch ist. Aufbruch wohin ? Irgendwo hin, wo es denen besser geht, die eh schon immer genug hatten ? Oder vielleicht doch endlich mal dorthin, wo die Ur-Punks sich schon immer gesehen haben ? Das wäre dann links. Und zwar dort, wo weit und breit kein rechts mehr zu sehen ist, aber auch nicht die verwässerte Mitte.
Punkroiber machen nicht den besten Punk. Das macht heute eh keiner mehr, denn der Punk ist wie gesagt tot. Aber die Art und Weise des Ausdrucks - das brauchen wir heute dringend und mehr denn je. Insofern: Alles wird gut - oder wie der Waldmeister frotzeln würde: 'ich meine natürlich schlecht'. Cavillatio contra stultitiam.
Das war wieder einmal ganz großes Kino!Mein erster Gedanke: Lustfinger. Nur nicht so Hochglanz, sondern Strassen-Oi-Rotz. Ein guter Freund, überzeugter Punk Fan der ersten Stunde (er war schon bei der Geburt von MC5 dabei), meinte mal zu mir: Punk ist keine LP, und schon gar keine CD. Punk ist, wenn überhaupt, eine billig aufgenommene, selbstproduzierte Single, live im Studio abgerotzt, privat gepresst und veröffentlicht, eingesteckt in einer primitiven Schwarz-Weiss Hülle. Alles andere ist Kommerz-Wichs. So ganz unrecht hatte er nicht, und auch wenn mein Kumpel von damals längst das Zeitliche gesegnet hat und inzwischen irgendwo im Nirvana Radau macht, so haben seine Worte für mich bis heute ein gewisses Gewicht. Vom Ur-Punk (das war, als sich all die 77er Strassenjungs noch die Windeln vollkackten) ist nichts übrig geblieben. Malcolm McLaren hatte recht: "The popularity of punk rock was, in effect, due to the fact that it made ugliness beautiful". Als die ersten Punker Geld verdienen wollten, hiessen sie Dictators, New York Dolls und kamen aus Amerika, wo schon der Ur-Punk erfunden wurde. If in doubt, ask Iggy. Da hatte der Punk schon alles Pulver verschossen.
Dann kamen die Kommerzhelden, nach Strategie am Reissbrett definiert: Hässlich, untalentiert, laut und destruktiv. Die Sex Pistols sollten es richten. Taten sie auch: Aus Johnny Rotten wurde der handzahme (und inzwischen nur noch peinliche) John Lydon, Sid Vicious meuchelte erst seine Nancy, bevor er sich selbst ins Nirvana blies. Und dann ? War da noch was ? Ach so ja - back to the States: Kurt Cobain: der Inbegriff des kaputten Kids - steinreich und zu blöd, das Leben zu geniessen: Schiesst sich die Birne vom Hals. Okay, bis hierhin kann ich den Punk einigermassen nachvollziehen, danach verschwimmen die Grenzen. Alles verwässert, wird konsumierbar, der ganze Strassendreck ist weg, man geht pfleglich mit den Instrumenten um, lernt sie gar korrekt zu stimmen und zu spielen und macht einen auf dicken Maxe bei Aufnahme, Mixdown und Produktion. Was daraus entsteht ? Jupp, genu - die totesten Hosen, die man sich über den blankpolierten Arsch ziehen kann.
In dieser Phase des wiedererweckten, wiedererweckten und nochmal wiedererweckten 'Punk' gibt es kein Halten mehr vor allem, was irgendwie mit Geldmachen zu tun hat: Teure Punk-Klamotten aus der 'In'-Boutique, clevere Bandmanager, perfekt klingende CD-Veröffentlichungen und siehe da, plötzlich sind es nicht mehr die Musiker und Bands, die naiv und unwissend sind: Jetzt sind es die Käufer. Und die kaufen dankbar jeden Mist, der produziert wird. Das gilt sowohl für den Pop, wie für den Punk. Alles, was jetzt irgendwie nach Blink-182, Sum 41, Good Charlotte oder Less Than Jake klingt, ist Punk. Ein guter Moment, sich dauerhaft auszuklinken und nach neuen musikalischen Ufern Ausschau zu halten. Ich bleibe lieber bei Anti Flag und den ganzen SST Bands hängen.
Was ich damit sagen will: Punk ist der vermutlich toteste Musikstil von allen. Tot wie Sid Vicious, zerstochen und ausgeblutet wie Nancy Spungen. Und das seit ungefähr 1978. Es gibt nur ein klitzekleines Problem: Warum hallt ein Musikstil, der vor allem durch künstlerische Unbedarftheit und qualitativen Unterdurchschnitt zu glänzen vermochte, so lange nach ? Warum müssen wir uns heute noch mit diesem...äh....sinnlosen Krach herumschlagen ? Na, weil die Welt eben nicht besser geworden ist. Weil Vieles heute noch verkackter ist als damals in den fetten 70er Jahren. Mir kommt es manchmal so vor, als wären die aktuellen, eben begonnenen 20er Jahre der perfekte Nährboden für Punk. Ueberall brodelt es: in der Gesellschaft, beim Klima, in der Politik. Ich wünschte mir heute Punk Bands mit Namen wie The Öko Killers oder Fat Scum Party.
Oder Punkroiber ? Ja, warum nicht. Die Texte sind wie damals, und sie gelten heute noch. Die PunkrOIber - mehr Oi! geht nicht. Ich höre da die seligen Vibrators heraus, aber auch der Spirit von Eddie And The Hot Rods hallt hier nach. Und das aus Jena. Kaum vorstellbar. Oder eben doch: Ist Jena nicht irgendwo im Osten ? Diesem Schland-Bereich, der noch immer weniger verdient und über den man immer noch hinter vorgehaltener Hand ätzende und völlig deplatzierte Witze macht ? Ist das nicht dort, wo all die braune Kacke besonders am dampfen ist ? Würde man - wenn überhaupt - denn nicht genau dort den Punk noch Ernst nehmen, ihn für relevant halten ? Ich tu das. Ich finde den Song gut, den Text gut und ich finde den Sound gut. Ueberproduziert ist heute eh fast alles, das kann ich verschmerzen. Was ich nachwievor zum Kotzen finde ist, dass es solche Bands und solche Musik heute immer noch geben muss. Wo uns doch all die geschniegelte Polit-Intelligenzia quer durch die Parteienlandschaft gerne weismachen will, wie gut wir es in Deutschland doch haben, und wie wichtig jetzt Aufbruch ist. Aufbruch wohin ? Irgendwo hin, wo es denen besser geht, die eh schon immer genug hatten ? Oder vielleicht doch endlich mal dorthin, wo die Ur-Punks sich schon immer gesehen haben ? Das wäre dann links. Und zwar dort, wo weit und breit kein rechts mehr zu sehen ist, aber auch nicht die verwässerte Mitte.
Punkroiber machen nicht den besten Punk. Das macht heute eh keiner mehr, denn der Punk ist wie gesagt tot. Aber die Art und Weise des Ausdrucks - das brauchen wir heute dringend und mehr denn je. Insofern: Alles wird gut - oder wie der Waldmeister frotzeln würde: 'ich meine natürlich schlecht'. Cavillatio contra stultitiam.
Genug des Punks...hiermit gebe ich den Stab weiter an Jester.D mit einer weiteren meiner musikalischen Vorlieben, die nicht so ganz Rock-konform ist.
Sorry. Ich bin immer noch draußen.