Da es sich hier ausschließlich um Vinyl oder CD handeln soll bin ich auch raus.
Geht aber schon komplett an der Realität vorbei. Der überwiegende Teil meiner Neuanschaffungen sind elektronische Mucke, speziell Ambient oder Experimentelles. Vinyl ist da schon mal völlig ungeeignet weil viele Stücke bei um die 40 min. liegen und jedes Nebengeräusch störend wirkt. Auf CD werden viele Sachen aus dem Genre ebenfalls gar nicht veröffentlicht, sind also nur als Files erhältlich. Hinzu kommt, das die meisten im Selbstvertrieb arbeiten. Das bedeutet, bei allem was nicht aus der EU kommt zahle ich Minimum 12 Euro an Zoll und Post.... nein Danke.
Des weiteren ist es vielleicht nicht allen gegeben über ausreichende finanzielle Mittel zu verfügen, um sich jedes Album sofort neu zu kaufen. Die Vinyl-Preise sind mittlerweile exorbitant gestiegen und werden weiter steigen. Schließen wir diese Musikfans deshalb aus, nur weil sie eventuell warten bis die Alben preiswerter zu haben sind?
Für jüngere Fans kommt noch hinzu, das sie nicht im entferntesten den nötigen Platz haben um sich überhaupt noch eine Sammlung aufzubauen. Nicht jeder Stadtbewohner kann sich ein extra-20m² Zimmer für Platten leisten.
Ich ziehe mir im Moment mal die Schuhe der Kritik an und nehme nochmals Stellung:
Ich finde niemand sollte ausgegrenzt werden. Auch ich sehe die von
@Okzitane genannten Fakten, als da sind Kosten und Platz.
Bei mir waren es die 1980er Jahre. Am Beginn meines Berufsleben stehend hatte ich andere Dinge im Kopf (und anzuschaffen) als Platten. Insoweit ist es einerseits toll, dass heute per Streaming für kleines Geld viel Musik gehört werden kann. Die einzige Frage, die ich mir in diesem Zusammenhang stelle, können Künstler überhaupt noch davon leben. Dieses Argument möchte ich hier aber außer Acht lassen, da es hier nur um uns geht.
Bei alldem bin ich nach wie vor der Überzeugung, dass es deutliche Unterschiede gibt, ob ich Musik höre und bewerte oder ob ich ein Gesamtkunstwerk sehe. Für mich ist tolles farbiges Vinyl schon mal was anderes als eine schwarze Scheibe, ein Gatefold-Cover etwas anderes als eine Einsteckhülle, eine bedruckte, gefütterte Innenhülle etwas anderes als eine Papierhülle etc.
Nehme ich mal das Eclipsed-Magazin. Hier erwarte ich, da unterschiedliche Tonträger bewertet werden, eine Beschreibung der Musik. Nehme ich ein Magazin wie z.B: "Mint", so erwarte ich eine genaue Beschreibung des Vinyl-Tonträgers und seiner speziellen klanglichen Eigenschaften.
Wir reden also schon von unterschiedlichen Dingen, doch die haben nebeneinander ihre Existenzberechtigung. Mit meiner Ausgangsäußerung wollte ich lediglich sagen, dass es mich schon interessiert, welcher Tonträger oder Datei zu Grunde liegt, denn auch beim Streaming haben wir höchst unterschiedliche Qualitäten, doch da kenne ich mich wirklich nicht aus.