Afro-Beats / Musik vom schwarzen Kontinent

Ich hatte es ja schon angedroht, ganz zu Anfang meines noch jungen Daseins in diesem Forum. ;)

Also fange ich an....mit einem Künstler / Musiker aus Niger (nicht Nigeria) namens Omara Moctar, auch eventuell bekannt als "Bombino".
Der Mann ist eine Art "One Man - Tuareg-Blues-Show", etwas mehr über ihn kann man bei Wiki ("Bombino" eingeben) erfahren.
Ich habe (bisher) 2 Alben von ihm, "Agadez" und "Deran". Seine Musik klingt recht schon sehr nach Saharasand und Staub, sein Gitarrenspiel ist ein wenig harsch, aber das ist wohl im "Tuareg-Rock" recht oft der Fall. "Agadez" ist insofern bemerkenswert, als dass es ohne das normalerweise übliche instrumentale Beiwerk afrikanischer Natur (Djembe, Kalebassen, Balafon, Kora) auskommt, aber dennoch recht "rootsig" klingt.
Hinzu kommt natürlich noch diese gewisse hypnotische Wirkung, welche dieser Art von Musik innewohnt. Bei mir jedenfalls wirkt es, manch ein anderer mag sowas über gewisse Strecken als recht....ähh...eintönig hören.

Hier ein paar Proben:


 
Chapter II: Tinariwen

Eine DER herausragenden Protagonisten des sog. "Desert Rock". Ich hatte Sie erst seit etwa 7 Jahren auf dem Schirm, nachdem ich sie live beim Nürnberger Bardentreffen gesehen hatte. Und was ich da sah und hörte, hat mich (um es mit "uns Nena" zu sagen) "total abgeholt". Die Band spielt seit Jahrzehnten in wechselnder Besetzung neben Bandgründer Ibrahim Ag Alhabib.
Man sieht sie live oft mit diesem berühmten "Tagelmust", dem Schleier der Tuareg. Dass sie -obwohl gläubige Moslems- auch Frauen (unverschleiert!) in die Band integrieren, ist zumindes mal der Erwähnung wert. Gleiches gilt dafür, dass Sie bis in die 1990er Jahre nicht nur als Soldaten ausgebildet wurden, sondern auch aktiv in Kämpfe für "Freiheit und Unabhängigkeit" der Tuareg eingriffen. Obwohl man natürlich insbesondere in afrikanischen Regionen mit der Bezeichnung "Freiheitskämpfer" oder "Revolutionär" schon ein wenig vorsichtig sein muss.

Wie auch immer, die Musik von Tinariwen ist für meine Begriffe faszinierend, manche bezeichnen sie als staubtrockenen Wüstenblues....in unserer westlichen Welt schmeißt man ja gerne mal mit solch blumigen Begriffen um sich.....obwohl sie manchmal schon sehr treffend sind.
Ein Merkmal ihrers Sounds ist dieses immer wieder auftauchende "Hanclapping" wie auch ein ganz eigenes "Trällern", das der Musik einen nochmals exotischen Touch verleiht.

Diese Alben finden sich bei mir:

R-1870635-1249104758.jpeg.jpg


R-1045187-1547224644-3910.jpeg.jpg


R-3085553-1337066368-9309.jpeg.jpg


R-5998606-1414156727-7101.jpeg.jpg


R-14797308-1581800263-1850.jpeg.jpg


R-14110581-1568191877-1976.jpeg.jpg


....und wer mal ausgiebig Pröbchen hören möchte: ---> https://tinariwenmusic.bandcamp.com/
 
Chapter III: Natacha Atlas
Ich wollte ursprünglich in Sachen "Natacha Atlas" ein Posting im Bereich Musica del mundo reinbringen. Aber das wäre für mich bei dieser Frau und ihrer Bandbreite (ein besseres Wort finde ich gerade nicht) ein zu simples Unterfangen gewesen, welches ihr einfach nicht gerecht würde.

Deshalb kommt sie hier mit rein.
Relativ kurze Bio: in Belgien geboren, der Vater Ägypter, die Mutter Engländerin, sie lebt und arbeitet....eigentlich überall. Sie ist in UK genauso zu Hause, wie in Ägypten, dem mittleren Osten oder in Nordafrika. Sie gehört für meine Begriffe zu den wichtigsten Stimmen im Bereich der sog. "World Music", arbeitete mit den unterschiedlichsten Künstlern / Musikern aus so ziemlich allen Kulturkreisen rund um das Mittelmeer zusammen, war die Stimme von Transglobal Underground, schrieb Musik für Musicals und etliche Ihrer Songs veredelten so manches "Blockbuster-Movie", ohne dass der geneigte Gucker im Kino oder am TV wusste, von wem eigentlich der Soundtrack war, der so hervorragend zum Film passt (ein Beispiel kommt weiter unten).

Hierzulande kam sie eigentlich über den Status eines sog. Geheimtips nie hinaus, mit Ausnahme vielleicht in den End-80ern bis Mitte der 1990er, in dieser Zeit rollte sowas ähnliches wie ein kleiner Tsunami in Sachen "World Music" über Deutschland hinweg und da konnte sie im Kielwasser von z.B. Ofra Haza mit 2 - 3 Alben recht gut punkten.

Bestand bei mir:

R-569952-1515580753-7958.jpeg.jpg


R-1114036-1315961132.jpeg.jpg


R-261970-1317182620.jpeg.jpg


R-463256-1436813235-2207.jpeg.jpg


R-170922-1455660710-6240.jpeg.jpg


R-789038-1514240764-7932.jpeg.jpg


R-14223176-1570190275-6703.png.jpg


R-8485356-1481640156-7859.jpeg.jpg


Hier noch ein bissel was zum gucken und hören:




 
Na, ich hatte fast schon die Hoffnung aufgegeben, dass sich hier etwas tut. ;)

Chapter IV: Großer Sprung über den Äquator nach Südafrika zu Johnny Clegg & Savuka / Juluka
Johnny Clegg ist leider im Sommer 2019 an Krebs verstorben...was mich wirklich sehr betroffen machte.

Ich bin zwar kein Forumsuser, der bei jeder Gelegenheit und jedem Todesfall sofort und inflationär "r.i.p." postet, aber in diesem Falle blieb mir doch ein wenig die Luft weg.

Der Mann hatte mich zu Anfang der 1990er Jahre ziemlich angefixt, nachdem ich ihn ganz in meiner Nähe bei einem Open-Air in einem mittelprächtigen Fußballstadion vor vielleicht 2000 Fans live gesehen hatte....und zwar vor einem gewissen Joe Cocker. :cool:
Was der Junge da zusammen mit seiner Band auf die Bühne brachte, war ziemlich gewaltig, kraftvoll, mit einer Riesenschippe von dem, was man gemeinhin "Spielfreude pur" nennen mag.
Seine Vita kann man in den einschlägigen Seiten im Net nachlesen, sie ist teilweise abenteuerlich und er wird bzw. wurde auch ganz gerne als der "weiße Zulu" bezeichnet.
Er war sehr "politisch", ein glühender Gegner der Apartheid in Südafrika, seine Songs wurden verboten, er landete es öfteren auch mal im Knast und war (wie könnte es anders sein) ein großer Verehrer von Nelson Mandela, dem er auch einen seiner bekanntesten Songs widmete und worin er vehement dessen Freilassung forderte.

Essentiell für mich sind die folgenden Alben:

R-1868285-1249632745.jpeg.jpg


R-640679-1468965138-1005.jpeg.jpg


R-1387738-1378457917-2288.jpeg.jpg


R-3524230-1333837318.jpeg.jpg


Es gibt von ihm mit seiner früheren Begleitband "Juluka" noch einige Alben aus den End-1970ern bis Anfang der 180er sowie etliche Best-Of-Compilations.
Solo hat er 2010 und 2017 noch 2 Alben (Human / King Of Time) herausgebracht, die jedoch musikalisch nicht mehr das Niveau seiner Werke aus den besten Zeiten erreichten....schade eigentlich.

Für mich ein Song für die Ewigkeit von ihm: ----> Asimbonanga (gute Qualität) https://africancream.bandcamp.com/track/asimbonanga

Und das Ganze nochmal live zusammen mit Nelson Mandela auf der Bühne:



Und weil es so schön ist, hier noch "Scatterlings Of Africa" in 2 Versionen, live und als "Official Video" mit dem berühmten "Kriegstanz" der Zulu.....:cool: (leider ist die Qualität nicht ganz so dolle) Dieser schon ziemlich beeindruckende "Kriegstanz" (genannt "Hambile") diente vor allem dazu, dem Gegner zu zeigen, was man drauf hatte und wie wütend man gerade war....also sowas wie eine Drohgebärde. Man könnte ihn durchaus als eine Art Pendant zum neuseeländischen "Haka" sehen.




 
Zuletzt bearbeitet:
Na, ich hatte fast schon die Hoffnung aufgegeben, dass sich hier etwas tut. ;)

Chapter IV: Großer Sprung über den Äquator nach Südafrika zu Johnny Clegg & Savuka / Juluka
Johnny Clegg ist leider im Sommer 2019 an Krebs verstorben...was mich wirklich sehr betroffen machte.

Ich bin zwar kein Forumsuser, der bei jeder Gelegenheit und jedem Todesfall sofort und inflationär "r.i.p." postet, aber in diesem Falle blieb mir doch ein wenig die Luft weg.

Der Mann hatte mich zu Anfang der 1990er Jahre ziemlich angefixt, nachdem ich ihn ganz in meiner Nähe bei einem Open-Air in einem mittelprächtigen Fußballstadion vor vielleicht 2000 Fans live gesehen hatte....und zwar vor einem gewissen Joe Cocker. :cool:
Was der Junge da zusammen mit seiner Band auf die Bühne brachte, war ziemlich gewaltig, kraftvoll, mit einer Riesenschippe von dem, was man gemeinhin "Spielfreude pur" nennen mag.
Seine Vita kann man in den einschlägigen Seiten im Net nachlesen, sie ist teilweise abenteuerlich und er wird bzw. wurde auch ganz gerne als der "weiße Zulu" bezeichnet.
Er war sehr "politisch", ein glühender Gegner der Apartheid in Südafrika, seine Songs wurden verboten, er landete es öfteren auch mal im Knast und war (wie könnte es anders sein) ein großer Verehrer von Nelson Mandela, dem er auch einen seiner bekanntesten Songs widmete und worin er vehement dessen Freilassung forderte.

Essentiell für mich sind die folgenden Alben:

R-1868285-1249632745.jpeg.jpg


R-640679-1468965138-1005.jpeg.jpg


R-1387738-1378457917-2288.jpeg.jpg


R-3524230-1333837318.jpeg.jpg


Es gibt von ihm mit seiner früheren Begleitband "Juluka" noch einige Alben aus den End-1970ern bis Anfang der 180er sowie etliche Best-Of-Compilations.
Solo hat er 2010 und 2017 noch 2 Alben (Human / King Of Time) herausgebracht, die jedoch musikalisch nicht mehr das Niveau seiner Werke aus den besten Zeiten erreichten....schade eigentlich.

Für mich ein Song für die Ewigkeit von ihm: ----> Asimbonanga (gute Qualität) https://africancream.bandcamp.com/track/asimbonanga

Und das Ganze nochmal live zusammen mit Nelson Mandela auf der Bühne:



Und weil es so schön ist, hier noch "Scatterlings Of Africa" in 2 Versionen, live und als "Official Video" mit dem berühmten "Kriegstanz" der Zulu.....:cool: (leider ist die Qualität nicht ganz so dolle) Dieser schon ziemlich beeindruckende "Kriegstanz" (genannt "Hambile") diente vor allem dazu, dem Gegner zu zeigen, was man drauf hatte und wie wütend man gerade war....also sowas wie eine Drohgebärde. Man könnte ihn durchaus als eine Art Pendant zum neuseeländischen "Haka" sehen.





Toller Bericht !
Auch ich liebe seine Musik sehr ,
leider habe ich ihn nur 1 mal live gesehen , da war extrem viel Lebensfreude dabei !
 
Na, ich hatte fast schon die Hoffnung aufgegeben, dass sich hier etwas tut. ;)

Chapter IV: Großer Sprung über den Äquator nach Südafrika zu Johnny Clegg & Savuka / Juluka
Johnny Clegg ist leider im Sommer 2019 an Krebs verstorben...was mich wirklich sehr betroffen machte.

Ich bin zwar kein Forumsuser, der bei jeder Gelegenheit und jedem Todesfall sofort und inflationär "r.i.p." postet, aber in diesem Falle blieb mir doch ein wenig die Luft weg.

Der Mann hatte mich zu Anfang der 1990er Jahre ziemlich angefixt, nachdem ich ihn ganz in meiner Nähe bei einem Open-Air in einem mittelprächtigen Fußballstadion vor vielleicht 2000 Fans live gesehen hatte....und zwar vor einem gewissen Joe Cocker. :cool:
Was der Junge da zusammen mit seiner Band auf die Bühne brachte, war ziemlich gewaltig, kraftvoll, mit einer Riesenschippe von dem, was man gemeinhin "Spielfreude pur" nennen mag.
Seine Vita kann man in den einschlägigen Seiten im Net nachlesen, sie ist teilweise abenteuerlich und er wird bzw. wurde auch ganz gerne als der "weiße Zulu" bezeichnet.
Er war sehr "politisch", ein glühender Gegner der Apartheid in Südafrika, seine Songs wurden verboten, er landete es öfteren auch mal im Knast und war (wie könnte es anders sein) ein großer Verehrer von Nelson Mandela, dem er auch einen seiner bekanntesten Songs widmete und worin er vehement dessen Freilassung forderte.

Essentiell für mich sind die folgenden Alben:

R-1868285-1249632745.jpeg.jpg


R-640679-1468965138-1005.jpeg.jpg


R-1387738-1378457917-2288.jpeg.jpg


R-3524230-1333837318.jpeg.jpg


Es gibt von ihm mit seiner früheren Begleitband "Juluka" noch einige Alben aus den End-1970ern bis Anfang der 180er sowie etliche Best-Of-Compilations.
Solo hat er 2010 und 2017 noch 2 Alben (Human / King Of Time) herausgebracht, die jedoch musikalisch nicht mehr das Niveau seiner Werke aus den besten Zeiten erreichten....schade eigentlich.

Für mich ein Song für die Ewigkeit von ihm: ----> Asimbonanga (gute Qualität) https://africancream.bandcamp.com/track/asimbonanga

Und das Ganze nochmal live zusammen mit Nelson Mandela auf der Bühne:



Und weil es so schön ist, hier noch "Scatterlings Of Africa" in 2 Versionen, live und als "Official Video" mit dem berühmten "Kriegstanz" der Zulu.....:cool: (leider ist die Qualität nicht ganz so dolle) Dieser schon ziemlich beeindruckende "Kriegstanz" (genannt "Hambile") diente vor allem dazu, dem Gegner zu zeigen, was man drauf hatte und wie wütend man gerade war....also sowas wie eine Drohgebärde. Man könnte ihn durchaus als eine Art Pendant zum neuseeländischen "Haka" sehen.




Nicht so vorschnell aufgeben! :D
Ich kann, aus Mangel an Wissen, zwar wenig zu dem Thread beitragen, finde hier aber unter Garantie ein paar außerordentlich interessante Sounds.
Und JOHNNY CLEGG war sogar mir bekannt... also zumindest das Video mit dem Kriegstanz lief wohl häufig bei MTV.
 
Ich liebe Fela Kuti. Besonders in den frühen 70er Jahren hat er dem Afro Jazz entscheidende Impulse gegeben.


Ich liebe ihn definitiv nicht.... :confused: Seine Musik ist allerdings partiell essentiell, er gilt ja gemeinhin als der Gründervater des Afro-Beat.
Allerdings habe ich -wie so einige Leute- gewisse Probleme mit gewissen "An- und Einsichten" dieses Typen.....um es mal vorsichtig auszudrücken.

Seine Söhne Femi und Seun Kuti sind mir da schon um einiges sympathischer. :cool:
 
Nicht so vorschnell aufgeben! :D
Ich kann, aus Mangel an Wissen, zwar wenig zu dem Thread beitragen, finde hier aber unter Garantie ein paar außerordentlich interessante Sounds.
Und JOHNNY CLEGG war sogar mir bekannt... also zumindest das Video mit dem Kriegstanz lief wohl häufig bei MTV.

Ich gebe nicht auf....und mache alle meine Drohungen wahr. :D
 
Chapter V

Machen wir von Südafrika aus einen großen Sprung in das "gelobte Land" afrikanischer Folk-Roots-Music.....nach MALI.


Von dort kommt ein Mensch, der 1949 als Albino geboren wurde (damals in Mali ein schwerwiegender Makel), der dann aber allen Widrigkeiten des Lebens trotzen konnte und dessen schier überbordende musikalische Spielfreude ich seit vielen Jahren und immer noch bewundere: Monsieur Salif Keita

A-10377-1207069878.jpeg.jpg


Wie kaum ein anderer Musiker versteht er es, seine afrikanischen Wurzeln mit "westlichen" Sounds zu kombinieren, ohne dass es jemals in irgendwelcher Form bemüht oder gestelzt wirkt.

Fast schon natürlich, dass er (wie viele seiner Musikerkollegen aus dem westlichen Afrika) auch in Frankreich heimisch wird. Und das kommt nicht von ungefähr. Denn eben dort (von Marseille ausgehend) gibt es seit den 1980er Jahren eine sehr lebendige Afro-Pop-Szene.

Papa Wombat hat folgende Alben im Bestand und im Grunde immer griffbereit:

R-9224569-1476972977-7048.jpeg.jpg


R-1665698-1461429799-7736.jpeg.jpg


R-2276386-1582625014-4589.jpeg.jpg


R-1247219-1261754241.jpeg.jpg


R-2391210-1324296162.jpeg.jpg


R-3421452-1417613213-2728.jpeg.jpg


R-4191523-1550735625-3848.png.jpg



Wer horchen mag, der horche:



 
Gerne doch.
Demnächst noch etwas mehr, obwohl das ganze Ding hier doch ziemlich "exotisch" für das eclipsed-Forum sein dürfte. ;)
Immer weiter, wenn es dir nicht zu viel wird. Mich freut es hier Musik aus einer Ecke zu entdecken die noch ein weißer Fleck bei mir ist.

Was hat es eigentlich mit deiner Abneigung gegen Fela Kuti (der mir zumindest namentlich bekannt ist) auf sich? Kenne da keine Hintergründe... :oops:
 
Immer weiter, wenn es dir nicht zu viel wird. Mich freut es hier Musik aus einer Ecke zu entdecken die noch ein weißer Fleck bei mir ist.

Was hat es eigentlich mit deiner Abneigung gegen Fela Kuti (der mir zumindest namentlich bekannt ist) auf sich? Kenne da keine Hintergründe... :oops:

Für die geraffte Version: bitte bei Wikipedia nachsehen.
Fela Kuti war ein hervorragender Musiker und toller Interpret. Er war aber auch gleichzeitig (um es vorsichtig auszudrücken) ein nicht wirklich sympathischer Typ Mensch. Viele seiner politisch-gesellschaftlichen An- und Einsichten waren demagogisch-radikal. Und er war nachgewiesenermaßen ein sexistischer Freak.
 
República de Cabo Verde.
Bekanntermaßen sind die Kapverdischen Inseln NICHT mehr unter portugiesischer Fuchtel, sondern bilden einen afrikanischen Inselstaat.

Und von dort kommt eine recht spezielle Musik, mit recht speziellen Interpreten / Interpretinnen.

Ich konzentriere mich jetzt mal auf meine leider bereits seit fast 9 Jahren verstorbene Lieblingssängerin Cesária Évora, der bis heute unbestrittenen Königin des Morna.

Ces%C3%A1ria_%C3%89vora_2009.jpg


So gegen Mitte der 1990er Jahre bin ich erstmals mit ihrer Musik in Berührung gekommen, nachdem ich sie auf einem kleinen Open-Air-Fest ganz in meiner Nähe live erleben durfte.
Und ich war hin und weg von der Frau, von der Stimme, von den in kleinen Gesten ausgedrückten großen Gefühlen und dieser "heiteren Melancholie", die ihrer Musik so eigen ist.
Irgendwo hatte ich schon mal anklingen lassen, dass ich kein großer Freund von diesem gewissen inflationären "Rest In Peace" im Net bin. Aber als Cesária Évora 2011 starb, war ich wirklich verdammt traurig.
Eine kleine Randbemerkung noch hierzu: als sie am 17. Dezember 2011 starb, wurde eine 48-stündige Staatstrauer angeordnet....was einiges über ihren Status und ihr Renommee aussagt.
Eigentlich unnötig zu bemerken, dass ich bei ihr "Komplettist" in Bezug auf ihre Alben bin, wobei ich auch ohne die Fanboy-Brille mal ganz frech behaupte: alle ihre Alben sind auf hohem Niveau, es gibt keine Ausreißer nach unten.
Trotzdem möchte ich ihr letztes Album "Nha Sentimento" ein wenig hervorheben.

51-Xro8qYfL.jpg


Sie spielte es 2009 ein, als sie bereits von einem Schlaganfall gezeichnet war und ihm Jahre darauf sagte sie alle Termine und Auftritte ab, ihre Fangemeinde ahnte da bereits, was in Kürze folgen würde.

Hier noch ein paar Clips für interessierte Hörer und für Leute, die sie und ihre Musik bisher vielleicht nicht kannten:




Ach ja: ihre Alben werden beim großen Onliner mittlerweile fast alle für sehr kleines Geld angeboten. Einerseits gut für interessierte Käufer, andererseits zeigt es aber auch, dass sie hier in unseren Breiten fast schon vergessen ist.
 
Ja und mittlerweile hat sie ja u.a. auch mit Mayra Andrade hoffnungsvolle Nachfolgerinnen, die allerdings hierzulande auch (noch) nicht richtig wahrgenommen wurden.



 
Ja und mittlerweile hat sie ja u.a. auch mit Mayra Andrade hoffnungsvolle Nachfolgerinnen, die allerdings hierzulande auch (noch) nicht richtig wahrgenommen wurden.




Ich schätze Mayra Andrade, würde sie aber nicht unbedingt als "Nachfolgerin" von Cesaria Evora bezeichen. Sie hat einen gänzlich anderen "Style" als CE, geht mehr in karibische Pop- und Latin-Jazz-Klänge und fängt eben dieses typische "heiter-melancholische" Element des Morna nicht wirklich ein.
Da käme mir schon eher Sara Tavares in den Sinn.....sie fängt dieses "rootsige" und den afrikanischen Part schon etwas mehr ein, als Mayra Andrade.....was aber jetzt wirklich nicht gegen die Musik von Andrade gehen soll. Sie ist richtig gut....nur eben etwas....anders. ;)
Carmen Souza könnte man hier noch bringen, sie steht den kapverdischen Roots ebenfalls noch sehr nahe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe hier 1 Jahr Pause gemacht....1 ganzes Jahr o_O
Aber jetzt ist ein Anlass da, das Ding hier wieder mal zu beleben und der Anlass ist wahrlich ein besonderer und heißt:
Osibisa

Einige mögen noch die endgeilen Coverpictures ihrer Alben kennen, die fliegenden Dumbos mit den Libellenflügeln, die herrlichen Phantasiewesen, bunt und schrill...einfach göttlich.

Nun, nach gut 11 Jahren haben Osibisa tatsächlich ein neues Album rausgebracht, es heißt New Dawn und das Coverpic.....nun, keine fliegenden Dumbos mehr, Osibisa sind von der Bildkunst her quasi in die neue digitale Zeit gebombt und man sieht...ähh...ja, einen Androiden mit Solarzellen am Hinterkopf. Okay, die Idee ist ja ganz nett....aber die Dumbos waren mir einfach lieber.

5060112379031.jpg


Die Musik allerdings ist (fast) die alte. Allerdings produktionstechnisch und vom Songwriting her auf "neu" getrimmt.
Was jedoch der Sache keinerlei Abbruch tut, denn die Melange aus Afro-Beats, Reggae und Funk funk(t)ioniert immer noch prächtig und ein wenig "a breath of fresh air" hat noch niemandem geschadet.

Von der Urbesetzung ist leider nur noch Teddy Osei dabei, aber der alte Sack hält den Laden einfach zusammen.

Das Ding ist mein, so sicher, wie das berühmte Amen in der Kirche. :cool:

Wer hören mag, der höre:





 
Zuletzt bearbeitet:
Oh Osibisa. Von denen hatte ich in den 70ern zwei oder drei LPs. Ein Bekannter war damals ein Riesenfan.
Werd mal reinhören.
 
Eieiei....hier herrscht ja gerade tote Hose. Muss ich unbedingt ändern.

Ein wenig French-African-Vibes von einer tollen Frau von der Elfenbeinküste gefällig?

---> guckst und hörst Du

a3786084246_16.jpg


Dobet Gnahoré ist mir vor gut 6 Jahren mit ihrem Album "Na Drê" schon sehr positiv aufgefallen, und das nicht nur auf Grund ihrer doch ziemlich außergewöhnlichen Erscheinung. Schon damals hatte sie auf ihrem Album den berühmten Afro-Beat der späten 1980er (auch bekannt als "Afro-Disco") mit etwas reduzierteren und weniger hektischen Arrangements in die Neuzeit gebracht. Sie ist bei mir auf einer Höhe mit z.B. Angelique Kidjo zu finden.

Das da oben ist ihr 6. Album seit 2003, sie war also bisher mit alle 4-6 Jahre nicht sonderlich produktiv, ist jedoch als Grammy-Gewinnerin gelistet (2009 / Best Urban/Alternative Performance).

Auf jeden Fall sehr hörenswert für mich und geht momentan in Richtung 8/10.
 
Von der Dame hab ich schon eine CD - damit ist mein Bedarf ganz gut gedeckt. So oft höre ich die nicht.

Das Coverpic der neuen CD finde ich übrigens scheußlich.
 
Oben